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Gulden. — Swleten, Gerhard Freyh. van. 337
ses unsterbliche Meisterwerk, welcher ganze Theile desselben S. zuschrei-
ben wollte/ ist es durch competente Nachweisungen, besonders durch den
würdigen Abbö S tad le r (s. d.) bewiesen, daß höchstens das Leneclic-
tus, und dieses mit Benützung von Mozart'scken Motiven aus S.'s
Feder herrühre. S. starb zu Wien den 17. Sept. 1303, in einem
Alter von 47 Jahren.
Sulden, tyrol. Dorf im Oberinnthaler Kreise, am Fuße des
Orteles und am Suldnerferner. Hier in diesem verborgenen Thale er-
wartet den Reisenden ein Anblick der wildesten und außerordentlichsten
Gebirgsnatur, eines prachtvollen Kranzes von Felsengestalten, von de-
nen 6 Gletscher herabhängen, worunrer der Suldnerferner seit 1819
eine gan;e Stunde weit drohend gegen da's arme Dörfchen angerückt ist.
Sumarein (Sommcrein), ansehnlicher niederö'sterr. Markt
im V. U. W. W. , am Fuße des Leithagebuges, mit 1,400 Einw.,
die Acker«, Obst- und Weinbau treiben, ^inem Brauhause, einer Scha-
ferey und 13 Steinbrüchen, die gute Sandsteine liefern. Die vormah-
lige Pfarrkirche St . Wenzel liegt jetzt in Ruinen.
Susan, Friederike, geb. Sa lzer , ist geboren im Markte
Seekirchen bey Sa l zbu rg den 14. Nov. 1784, eine Tochter des
Hof- und Gerichtsadvocaten Dr. Franz Salzer in Salzburg.
Schon in früher Jugend fühlte sie sich von der Dichtkunst angezogen.
Nach einem Aufenthalte von 10 Jahren in Tyrol und an den Gränzen
'Italiens, kehrte sie 1810 wieder in ihre Heimath zurück. 1312 ver-
mahlte sie sich mit dem Criminal-Adjuncten zu R i e d , Thaddäus
Susan, in dem sie einen tbeilnehmenden und ihre natürlichen Anla«
gen zur Dichtkunst aufmunternden Freund fand. Ihre zahlreichen Ge-
dichte sind noch nicht gesammelt erschienen; die meisten befinden sich in
Kind's Abendzeitung und Schießler's Kranz, dann im Münchner
Gesellschaftsblatt, in der Aglaja, inCastelli'sHuldigung den Frauen:c.
Swieten, Gerhard Freyh. van , Commandeur des ungar.
St. Stephan-Ordens, k. k. geh. Rath und erster Leibarzt, Prafect
der Hofbibliothek in Wien' , Präses der Studien- und Büchercensur-
Hofcommission, war geboren den 7. May 1700 zu Leyden. Seine
Studien begann er auf der Universität zu Löwen und vollendete sie in
seiner Vaterstadt unter der Leitung des berühmten Boerhave, der ihn
für seinen vorzüglichsten Schüler anerkannte. Schon 1725 machte sich
S. durch eine sehr gelungene arztliche Dissertation als Schriftsteller vor-
theilhaft bekannt. Seine von vielem Erfolge begleitete Praxis verschaffte
ibm auch bald eine Professorsstelle in Leyden, die ihm jedoch Neid,
Bcsheit und Unduldsamkeit, da S. katholischer Religion war, so ver-
leideten, daß er sie in Kurzem wieder aufgab, und sich von nun an wieder
ausschließend der arztlichen Praxis widmete. Sein Ruf hatte sich indessen
durch viele glückliche Curen, so wie durch seine schriftstellerische Thätig-
keit so weit verbreitet, daß er 1745 von der Kalserinn M a r i a The-
resia auf eine der medicinischen Lehrkanzeln an der Wiener Universi-
tät berufen wurde; noch in demselben Jahre ernannte ihn die Kaiserinn
zu ihrem ersten Leibarzte und zum Präfecten der Hofbibliothek. Durch
lagere Zeit hielt S. noch, trotz der gehäuften Beschäftigul'gen zweyer
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie