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Swojanow. — Szabad-Szälläs. 2N
Hneis folgten. Inzwischen war 1326 in Wien seine metrische Überse-
tzung der S eneca'schen Tragödien in 2 Banden; der 3. Band aber
den philologisch- und ästhetisch-kritischen Commentar enthaltend, erst
1830 erschienen, worin er durch Conjecturalkritik bedeutende Umstal-
tmigen im Texte vorschlagt. Die Kirchenlieder: Dies irae, stakat mä-
ter und ()uici munclus inititat, hat er ins Deutsche und Böhmische
übersetzt, mit historischen Abhandlungen über deren Verfasser. Seine la-
teinischen Gedichte und Übersetzungen aus dem Deutschen und Griechi-
schen, meist in der Schule entstandene Improvisationen, erschienen in
Prag 1332. Deutsche und böhmische Gedichte, Übersetzungen und Auf-
satze aller Art enthalten die ersten Jahrgänge der beyden Zeltschriften des
Prager Museums; kritische Aufsätze über die Kunstausstellung der Pra-
ger Maler-Akademie, über die von Dobrowsky abgesprochene Ächt-
heit einer böhmischen Handschrift „Libussa's Gericht" poetisch darstellend,
enthalt Hormayr's Archiv. Er ist gegenwärtig im Begriffe, eine Ver-
deutschung der lyrischen Gedichte von Horaz herauszugeben, bey welcher
grammatische Worttreue mit Nachbildung des poetisch - characteristischen
Tones, wie vielleicht in keiner Übersetzung verbunden ist, ohne daß die
Sprache gewaltsam verschraubt wäre. Im Commentar weiß er den
Oden eine besondere, bisher kaum geahnte Bedeutsamkeit zu geben.
Swojanow/ böhm. Marktflecken im Chrudimer Kreise, mit
1,200 Einwohnern, an der mährischen Gränze, hat ein bedeutendes
Graphitbergwerk und verfertigt Graphitgeschirr, Schmelztiegel und
Üfen.
Swoszowice, galiz. Dorf im Wadowicer Kreise, in geringer
Entfernung von Wiel iczka und Podgorze, ist berühmt durch sein
Schwefelwerk, in welchem sehr guter Stangenschwefel erzeugt und theils
an die Artillerie, theils an Private abgesetzt wird.
Sychra, Mathias Ios., Pfarrer zu I ng ro w itz in Mähren,
wurde 1776 zu Wildenschw er tin Böhmen geboren. In seinem 11.
Jahre kam er nach P r a g , und besuchte durch 7 Jahre die Normal-
und Gymnasialschulen auf der Neustadt bey den Plansten. Die Philo-
sophie und Theologie hörte er an der Prager Universität, und wurde
nach absolvirten Studien 1301 zum Priester geweiht. Er kam hierauf
in die Seelsorge nach Sebranitz, in einigen Jahren nach B istr a u,
und von da als Pfarrverweser nach Deutsch - B i r l a in Böhmen.
1803 erhielt er die Pfarre zu Ingrowi tz , und späterhin jene im
sogenannten Vorkloster zu Saar in Mähren. Seine Schriften sind:
Predigten auf alle Sonntage des Jahres (böhmisch), Brunn 18l4.
-— Eine böhmische Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung, 4 Hefre
eb. 1815—19.-. Festpredigten (böhmisch), Chrudim 1817. — Böh-
mische Phraseologie, 2 Bde. Brunn 1821—22, u.a. m. Er gehört zu der
Zahl der gründlichen böhmischen Sprachforscher.
Syrmier Gespanschaft, s Sirmier Gespanschaft.
Szabad - Szall^s, ungar. Marktflecken im Districte Klein-
Kumanien, mit 5,000 Einwohnern, welche Wein bauen und Viehzucht
treiben.
0esterr. Nat. Encyll. Bd. V. l 6
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie