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342 Theres ien-Orden.
die vollführte tapfere That und den erforderlichen Beweisen belegte Bitt-
schrift in dem am Schlüsse dieses §. bezeichneten Wege zu überreichen,
und es muß dann von dem zusammengesetzten Ordens-Capitel darüber
erkannt werden, ob die That Rechtens erwiesen, und zur Belohnung
mit dem Orden geeignet sey. Die Anzahl der Mitglieder des Ordens ist
unbestimmt. Anfangs gab es nur Großkreuze und Ritter. Joseph I I .
fügte unterm 15. Oct. 1765 auch noch Commandeurs hinzu. — Das
Ordenszeichen ist ein achteckiges Kreuz mit breiten Enden, weiß emaillirt,
und mir Gold eingefaßt. Das runde Mittelschild, mit Gold eingefaßt,
zeigt das österreichische Wapen, und ist von einem weißen Reifen umge-
ben, in welchem das Wort: I^oi-tituciini, mit goldenen Buchstaben
steht. Die Rückseite des Schildes zeigt auf weißem Grunde die in ein-
ander verschlungenen Buchstaben: HI. I ' . I ' . (Maria 1k6i-68ia, I'ran-
O180U8) mit einem goldenen Reifen und einem Lorberkranze umgeben.
Das Ordensband ist mit den Farben des österreichischen Wapens in drey
gleich breite Streifen getheilt, der mittlere ist weiß, die zwey äußern
sind ponceauroth. Die Großkreuze tragen das Ordenszeichen an einem
solchen handbreiten Bande von der rechten Schulter! zur linken Hüfte,
und aufder linkenBrust die Vorderseite des Ordenskreuzes in Silbergestickt,
und auf einem Lorberkranze liegend. Die Commandeurs tragen das Or-
denszeichen der Großkreuze am Halse an einem etwas schmäleren Bande,
aber ohne den Stern auf dem Kleide. Die Ritter tragen es noch kleiner,
an einem zwey Finger breiten Bande im Knopfloche. — Zur Bestreitung
der mit dem Orden verknüpften Pensionen und der sonstigen Auslagen,
sind ursprünglich 150,000 Gulden jährlicher Einkünfte bestimmt, und
1763 statt dieser Summe in der Wiener Bank 2,255,000 Gulden zu
5 Percent angelegt worden; da jedoch oieZinsen dieses Capitals bey der 1766
bewirkten allgemeinen Interessen-Reduction von 5 auf 4 von Hundert
herabgesetzt worden sind, uud hierdurch in den Einkünften des Ordens
ein bedeutender Ausfall entstanden ist, so wurde durch eine kaiserl. Stif-
tungsurkunde der Ordens-Casse eine neue jährliche Zulage angewiesen,
wonach nun die Pensionen folgendermaßen festgesetzt sind: Für die
Classe der Großkreuze 3 Pensionen, jede von 1500 fi.'— Für die Classe
der Commandeurs 16 Pensionen, jede zu 800 fi.—Für die erste Abthei-
lung der Ritter 100 Pensionen, jede zu 600 fi. —Für die zweyte Abthei-
lung der Ritter 100 Pensionen, jede zu 400 fi. —Die Ritter der letzten
Abtheilung rücken, so wie sie die Tour trifft, in die höhere Pension der
ersten Abtheilung vor. — Diese festgesetzte Anzahl von Pensionen hat
aber keine Beziehung auf die Zahl der Ordensmitglieder selbst, weil in
den Orden so viele Großkreuze, Commandeurs oder Ritter aufgenom-
men werden können und sollen, als sich hierzu wahrhaft würdig zeigen.
Nur haben die Ordensglieder aller Classen, sobald die bestimmten Pen-
sionen sämmtlich vertheilt sind, den Zeitpunct abzuwarten, in welchem
sie nach ihrem Range im Orden bey sich ergebenden Erledigungen, in
die classenmäßige Pension ein- oder vorrücken können. Überdieß genie-
ßen jene überzähligen Commandeurs des Ordens, die schon vorher im
Besike des kleinen Kreuzes waren, die Begünstigung, daß dieselben,
bis sie in die classenmäßige Pension von 800 fi. einrücken können, einst-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie