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Irebia, Schlacht an der.
und neueste Geschichte ohne Unterschied der Größe und deS Metalls. Der.
Besitzer, Ludw. de Traux, k. k. Generalmajor, hat sich mit beson-
derer Vorliebe auf die Kriegsgeschichte dieser Zeiten verlegt, und man
wird in Bezug auf Schlachten, Belagerungen und Friedensschlüsse,
z. B. des siebenjährigen Krieges, nicht leicht eine umfassendere Samm-
lung finden, daher auch das Fach der Städtemünzen besonders bedacht
ist. Zugleich gewährt die Sorge, die derselbe auf die Reihenfolge der
Regenten verwandte, eine richtige Übersicht, so wie die mit größtem
Fleiße verfaßten trefflichen historischen Erläuterungen, die jedem Stüä-e
beyliegen, dieser Sammlung noch einen besonderen Werth geben. Übri-
gens ist sie noch immer nach dem nun veralteten Ma d ai'schen Systeme
geordnet, mit einigen Zusätzen und Veränderungen.
Trebia, Schlacht an der, den 19.Iuny 1799. Um die beabsichtigte
Verbindung Macd onald'szmit GeneralMoreau zu verhindern, warf
sich Su w a rö w, Obergeneral der österr.-russ.Armee, 1799 zwischenBeyde,
und ging, während Bellegarde den General More au an der Bor-
mida beobachtete, selbst Macdonald entgegen. An der Trebia stießen
die Heere auf einander, Russen und Österreicher beynahe 33,000, Fran-
zosen 35,000 Mann stark. Ein dreytägiger Kampf hielt sie hier fest.
Die Hauptschlacht geschah am 19. Iuny. Mir hartnäckiger Beharrlich-
keit dauerte das blutige Spiel von 10 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends.
Die wankenden Russen zu neuem Vorrücken zu ermuthigen, ließ S u-
warow sich ein Grab bereiten. Eine Bewegung rechts, welche Fürst
Bagration ausführen mu.ßte, veranlaßte eine große Lücke im russi-
schen rechten Flügel. Macdonald benutzte sie augenblicklich. General
Chasteler fiel den . eingedrungenen Franzosen im gefährlichsten
Augenblicke in die Flanke, und entschied hier. Nun machte schon spat
Abends der republikanische ^Oberfeldherr einen letzten wüthenden Versuch
auf den linken Flügel der Österreicher, gegen welche er mit seiner ganzen
Cavallerie, welcher der Klumpen von Fußvolk im vollen Rennen, folgte,
ansprengte, und da von hier Fürst Job. Liech ten st ein mit Lobkc-
witz Dragoner und den Grenadieren derDivision Fr ö li ch so eben abmar-
schirt war, so errang er wirklich einige augenblickliche Vortheile. Doch
schnell kehrte Liechtenstein wieder um, fiel den Angreifenden in
Seite und Rücken, und warf sie in wilder Unordnung auf das rechte
Ufer der Trebia zurück. Die Franzosen zogen um Mitternacht in der
Stille ab, und gingen über die Stura zurück. Ein aufgefangener Brief
Macdonald's sagte, daß beynahe alle seine Divisions- und Brigade-
generale, und bey 30 General-Adjutanten todt oder verwunder wa-
ren, daß einige Halbbrigaden bey 40 Officiere verloren hatten, und
baß seine Artillerie unbrauchbar geworden sey. Er verlor 4.,000 Todte,
und auf dem Rückzüge 12,300 Gefangene, unter diesen die Generale
Rusca, Ol iv ier, Cambray und Salm i«,it 500 Stabs- und
Oberofficieren, 3 Generale waren verwundet. Die Verbündeten hatten
bey 5.300 Todte und Verwundete, darunter 130 Stabs- und Oberoffi-
ciere. Die Vernichtung dieser aus alren Truppen bestehenden Armee
Macdonald's, auf welche Frankreich große Hoffnungen baute, ent- .
schied über Italiens Schicksal in diesem Feldzuge.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie