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mige Kirche steht; der St. Ioharmesplalö, wo die Passage zur F
zensstadt und nack dem Hundsberq od?r Bosket geht; der Hol;p!atz,
an einem Ende des Corso, von beträchtlicher Ausdehnung, mir einem
schönen, neuen Brunnen geziert; derFuhrmannsvlah (P12222 ^ei Car.
l2clc>l-i) und der Mauthplatz (riaxxa (^vlla vogana) von ansehnlicher,
regelmäßiger Größe, wo die Kaufmannsgüter auf- und abgeladen wer«
d?n. Das vorzüglichste Oebäude T.'s ist die Börse, auf dem Börseplatz,
ein Meisterstück des italienischen Architekten Mo l la r i ; 4 ungeheuere
dorische Säulen treten aus der Fa^ade hervor, und ein schönes, großes
Portal führt in die untere große Halle, wo die Handelsgeschäfte abge-
schloffen werden, und wobey sich auch ein großes Kaffehhaus befindet.
Der Saal, von Scola prächtig ausgemalt, nimmt den ganzen Vor«
dertheil des Gebäudes im 1. Stocke ein, von dessen 5 Stockwerken das
zweyte dem Casino eingeräumt ist. Die übrigen enthalten die Arbeits-
zimmer für die Börsebeamten, die Comptoirs der Versicherungs-Gesell-
schaften :c. Die mit Kupfer gedeckte Terrasse gewahrt eine reizende Aus«
ficht über den Hafen in das Meer. Von den Statuen der Vorderseite
sind der Vulcan und die Asia von Banto , die Amerika von Bosa,
die Europa, Afrika und der Mercur von Fontana. Die übrigen merk,
würdigen, öffentlichen Gebäude der Neustadt sind : Das große Zoll.
baus, die Post, die Schiffbauwerfte, die schönen Kirchen der orientali«
schen und illyr. Oriechengemeinden, und die Pfarrkirche zum heil. An-
ton am Ende des großen Canals. Von Privatgebäuden verdienen das
Haus des D em errius Carciot t i in der Canalgasse, mit Statuen
von Bosa, jenes des Ludwig Chiozza, mit den gewölbten dreyfa-
chen L^ubgangen, so wie das Gebäude des schweizerischen Consuls, mit
dem machtigen Portale nächst der Antonskirche, allerdings Erwähnung.
Südwestlich schließt sich die Iosephstadt an die Altstadt an. Ihre brei-
ten, nach dem Gestade von St . Andreas führenden Straßen, sind
mit geschmackvollen Gebäuden besetzt. Sie enthält das Kloster, worin
vormahls die nach Wien übersiedelten armenischen Mönche vom Orden
des heil. Abtes Anton (sonst Mechitaristen ^s. d.^ genannt), mit ihrer
armenischen Druckerey sich befanden; die Kirche des ehemahligen Mino;
ntenklosters und das alte Sanitatsgebäüde. Der größte Theil des Grün»
des dieser Gegend wurde mit unermeßlichen Kosten und hydraulischem
Kunstsieiße dem Meere entrissen, und später als die Neustadt bebauet.
Die Nahe des Ufers, der Landungs- und Ausladungsvlätze, des Hafen-
amtes und der Sanität machen diesen Theil der Stadt äußerst lebhaft,
und für die Handlung bequem. Die Brücke, nächst dem Gebäude des
Seifensieders Chiozza, an welchem sich die aus den beyden Thalern
vor der Stadt strömenden Bäche vereinigen, führt aus der Neustadt in
die Franzensvorstadt, welche sich aus ehemahligen Garten und Feldern
in symmetrischer Eintheilung nach und nach erhob. Die Fahrstraße und
der Fußweg nach dem beliebten Bosket unterhalten hier große Leb-
haftigkeit. Außer der benachbarten großen Militarcaserns/ dem Spitale
und dem Verpfiegsamte, hat die Franzensvorstadt keine öffentlichen Ge-
bäude, wohl aber hübsche Werke der neuen Baukunst. Der Hafen von
3. biethet dem Schiffer eine freye, offene, weder durch Inseln, noch
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie