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Troger. — Croppau. 437
Eduard Lud ewig betrieben, eiylm Manie, der mlt Einsicht und
Oeschicklichkeit, Rechtlichkeit, Fleiß und Genauigkeit verbindet. Ihm
gelang es, das Geschäft neu zu beleben, welches seit 1834 unter obge-
„annter Firma bestebt, und mit Recht des schönsten Rufes genießt.
Troger, Paul , war 1698zu ZellunterWelsbergimPuster-
tbaleTyrolsgeboren. T., welcher als Knabe ohne empfangenen Unterricht
Verschiedenes zeichnete und malte, und manchenKreuzer dadurch erwarb,
wurde von ungefähr zeichnend nebst seinem alteren Bruder Joseph von
durchreisenden Fremden ersehen, welchen diese Knaben wegen ihrer Of-
f/nheit und Geschicklichkeit so wohl gefielen, daß sie dieselben mit Er-
laubniß der Altern und dem Versprechen, sie bestens zu versorgen, mit
sich nahmen; beyde Knaben kamen zuerst nach M a i l a n d , wo der
große Gönner der Künste Graf v. F i rmian den jüngern T. die Ma-
lerkunst erstlich bey Ios. A lber t i in F le ims, dann auch in Ve-
nedig und B o l o g n a erlernen ließ; er kam sodann nachWien.
Der altere Bruder kam nach Sa l zbu rg , wo er aucb starb. — T.
ward in Wien Director der Maler- und Bildhauer-Akademie. Er
malte viele und grosie Werke, als Kirchen undAltarb'ätter. Z u B r i r e n
malte er die Domkirche in Fresco, wofür er Il),000 Gulden und die
Meisekosten bezog, auch das Cassian-Altarblatt, für welches er 800
Gulden empfing. In Sa lzburg ist die. Sebastianskirche von ihm ge«
malt. Für seinen Geburtsort malte er 3 Altar- und 3 Fastenblätter un-
entgeldlich. Seine Werke überhaupt zeigen ein großes erfinderisches Ge-
nie. Er radirte auch mit vielem Geschmacke historische Stücke, auch
Landschaften mit Figuren und Ruinen. Unter andern sind auch die Al-
tnblatter S t . U l r ich, Chr istus am Ohlberge, S t . Anna,
Maria Ta fe r l , S t . P e t e r und P a u l , J o h a n n e s und
Thecla in der Pfarrkirche zu S t . U l r i ch , dann jene der unbe»
ßeckren Emvfängniß, und des sterbenden heil. Joseph in der Pfarrkir-
che zu S t. L a u r e n z auf dem Schot tenfelde, und endlich ein Theil
l»r Deckengemälde in der Pfarrkirche zu Mar i a hü l f in Wien von
seiner Hand. Er starb 1777 in Wien im 79. Jahre seines Alters. Er
hatte mehrere Schüler, als: M i l d or fer , Franz Zo l le r , Hau«
kinger, T r ibus , M a r t i n K n o l l e r , der ibn nachmahls übertraf.
T. war auch kaiserl. Kammermaler, und wechselte beyder k. k. Aka-
demie der bildenden Künste als Director oder eigentlich Rector (nach der
damahligen Benennung) mit Mich. A. Unterberg er. Geistliche Ge-
genstände wußte T. durch trefflichen Ausdruck zum Erhabenen zu steigern.
Von seinen sehr zart ausgeführten Zeichnungen sind noch mehrere vor-
handen und von seinen geschmackvoll radirten Sachen befand sich in der
rühmlich bekannten Cerroni'schen Kupferstichsammlung eine Anzahl
von 23 verschiedenen Stücken, darunter, der todte Christus, mehrere
Vorstellungen der heil. ^)milie, die letzte Öhlung.
Crojana, illyr. Dorf im LaibacherKreise desHerzogthums Kram,
am Trojanerberge, an der steyerischen Gränze, wo viele alte Münzen
und Trümmer eines römischen Ortes gefunden werden.
Croppau, schles. Stadt im Trovpauer Kreise und Hauptort des
Liechtenste i n'schen Fürstenthums gl. N., liegt in angenehmer Gegend
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie