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T y s m i e n i c a . — Ud ine . 457
der Kern der Tyroler Landesvertheidigung war; vorwärts sieht man das
obere, so wie links das niedere Etschthal. Der Hügel an der Capelle
ist vorn mit Weinreben , größtentheils in Lauben gezogen / bedeckt.
Durch ein schon etwas rauheres Dorf geht es bergan zu dem Schlosse,
dessen höher gelegener neuer Theil noch der Sitz einer Schloßhauvt-
mannschaft ist;„ der ältere ist aber ganz vom Feuer und Wetter zerstört;
außer einigen Überbleibseln aus den Zeiten Margarethensist wenig
da zu sehen. Ein unterirdischer Gang führt aus dem Schlosse in einem
Weingarten ins Freye.
Tysmienica, galiz. Städtchen im Stanislawower Kreise, zwi-
schen den Bächen Strimba und Worana gelegen, zählt 2,800 Einwoh-
ner, worunter viele Armenier, welche mit Wachs und Pferden Handel
treiben.
Tytt l , Eugen Ioh . Heinr., Abt des CisterzienserstiftesPlaß in
Böhmen, Architekt. Er war zu D ob r zisch in Böhmen den 18. Nov.
1666 geboren. Sein Vater, der an ihm große Fähigkeiten bemerkte,
schickte ihn nach P r a g , wo er sowohl die Humanioren, als die Philo-
sophie mit so gutem Fortgange hörte, daß ihn der Abt von P laß , An-
dreas Troyer in seinen Orden aufnahm. 1636 ward er zur Ab-
legung der Ordensgelübde zugelassen, und 1691 las er die erste Messe.
Hierauf vertrat er die Stelle eines Professors und Priors in seinem
Stifte durch mehrere Jahre. Nach dem Tode des erwähnten Abtes aber
wurde er als Abt seines Stiftes 1699 gewählt, und starb den 20. März
1738, nachdem er dem Stifte über 29 Jahre vorgestanden. Während
seiner äbtlichen Verwaltung führte er nach seinem eigenen Plane folgen-
de Gebäude m verschiedenen Jahren auf: Die schöne Capelle in Ml atz.
— Die prachtvolle Kirche zu Teynitz bey Kralowitz. — Das Stifts«
gebäude, welches er 1704 in einem sumpfigen Orte auf 6666 Pfei«
lern aufzubauen angefangen, «die Vollendung desselben aber nicht
erlebte.
U.
, Dorf im Liccaner Regimentsbezirke der Carlstadter
Gränze in der kroatischen Militärgränze. In der Nähe dieses Ortes sieht
man die Ruinen eines alten türkischen Schlosses, und auf dem nahen
Kuk, einem Gipfel des Plichevizzagebirges/ stehr seit 1818 eine Py-
ramide von weißem Marmor zum Andenken des Besuchs des Kaisers
Franz und der Kaiserinn C aro line Auguste.
Udine (Friaul), Delegation, s. Friaul.
Udine, venetian. königl. Stadt und Hauptort der Delegation
lldine oder F r i au l , am Flusse la Roja mitten in einer ausgedehnten
Ebene gelegen, ist wohlgebaut, hat aber kein freundliches Ansehen,
und ist für ihre Größe zu wenig bewohnt. Sie ist mit Mauern umge-
ben und hat 6 Thore; die Gassen sind meist eng, krumm und mit Bo-
gengängen versehen; auf dem geräumigen Hauptplatze steht die schöne
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie