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Ungarische gelehrte Gesellschaft zu pesth. 467
die konigl. Tafel und die Sepremviraltafel appellirt wird, so stehen doch
in eigentlichen Bergwerkssachen, in so fern nähmlich diese das ökonomi-
sche betreffen, und ein reines Kronregale sind. die Oberoergämter, theils
mittelbar durch die ungar. Hofkammer, größlentheils unmittelbar un-
ter der Hofkammer in Münz- und Bergwesen zu Wien.
Ungarische gelehrte Gesellschaft zu pesth (Magyarische
Akademie). Die erste Idee zur Errichtung einer magyarischen gelehr-
ten Gesellschaft faßte Nicol aus Revay, und reichte den Plan dazu
1734 dem Kaiser Joseph ein, aber ohne Erfolg. Auf dem Reichstag
1791 tam dieses Project zur Sprache, aber es fehlte an einem Fond
dazu. 1306 stellte der Graf Ladislaus v. Teleki die Preisfrage
auf: Wie eine gelehrte Gesellschaft errichtet werden könne, die nicht nur
die magyarische Sprache und Literatur, sondern auch die Kenntniß der
auslandischen Literatup im Lande verbreiten sollte? — Den 7. April
1803 wurde der erste Preis (200 Gulden) dem Georg v. Fejer, da
mahls Pfarrer zu Koväcsi, zuerkannt. Auf dem Reichstag 1307 kam
die Akademie abermahls in Anregung; der Plan dazu steht in den ^ctis
ckaet., S. 260 u. ff. Endlich ward die Errichtung auf dem Reichstag
1325—27 vermög Art. 11 decretirt, nachdem der rühmlich bekannte
Graf Stephan v. Szechenyi 60,000 Gulden Conv. Münze zum
ersten Fond angebothen hatte. Mehrere Aneniethungen folgten nach,
so, daß der Fond laut Art. 12 und 19 sich auf 260,600 Gulden
Cono. Münze belief. Der Plan steht in den Reichstags-Acten. *Die
Grafen v. Teleki widmeten der Akademie ihre an 30,000 Bande
starte Bibliothek (1327, Art. 12). Im 1"uä (^üjt. !83l kam die
erste Nachricht vor, über die wirkliche Errichtung der Akademie und
über die Wahl der Mitglieder; die Arbeiten, als: Zeitschrir (^uclurnäl^-
t^r), ungar. Lericon. Eben da wurde auch der Fond von 233,000 Gul-
den Conv. Münze angegeben, welcher 1833 schon über 300,000 Gul-
den stark war. Die Statuten der u. g. G. bestehen in Folgendem: Die
Bestimmung dieser gelehrten Gesellschaft ist, die Landessprache in allen
Zweigen auszubilden; daher die Literatur sowodl durch Originalschriften,
als auch durch Übersetzungen alter und neuer Classiker zu bereichern. Zu
diesem Ende hat sich die Gesellschaft zu bestreben: Diplome und andere
Alterthümer, dann Manuscripte aufzusuchen und bekannt zu machen, dra-
matische Dichtungen zu veranlassen, Preisfragen aufzustellen, Schrif-
ten zu recensiren, die besten durch Prämien zu belohnen, gehaltvolle
Handschriften drucken zu lassen, und dafür Honorar zu zahlen, eigene
Jahrbücher herauszugeben (der 1. Band erschie:: 1333, der 2. 1335,
der 1. enthalt: Entstehungsgeschichte der Gesellschaft; Gedächtnisreden
auf verstorbene Mitglieder; Abhandlungen von Mitgliedern), Bereifungen
des Vaterlandes zu Erforschung der Sprache, und andern literar. Zwe-
cken zu veranlassen, überall jedoch theologische und politische Erörterungen
möglichst zu vermeiden. Der Protector der Gesellschaft ist der ReichSpala-
tin. Die Mitglieder sind viererley: 1) Die dirigirenden; 2) Ehrenmitglie-
der; 3) ordentliche, und 4) correspondirende Mitglieder. Die 1. Classe
besteht aus 24; die 2. aus eben so vielen; die 3. aus 42; die 4. un-
bestimmt, (gegenwärtig 70). Die 3. scheidet sich in 6 Abtheilungen:
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie