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Unghv^r. — Universitäten. 503
minar theils zu Neutra, theils zu Wien absolvirte. Bald verlegteer
sich aber auf die Jurisprudenz. Nach 3 Jahren, die er darauf verwendete,
wurde er 1796 in das k. k. Theresianum berufen, um an der Bildung
des Adels Theil zu nehmen. Er arbeitete in dieser Anstalt über 3 Jahre
als Präfect und Lehrer der Reichsgeschichte. Mehrere Jahre lebte er nun
in dem Hause des Freyh. Ign. v. Forg ätsch, den Winter hindurch
zu Wien, und die übrige Zeit des Jahres auf dem Gute seines Gön-
ners Tulleschitz in Mähren. 1810 kamU.zu Wien mit dem Freyh.
v. Hackelberg'schen Hause in Verbindung, bey welchem er sich mehrere
Jahre als Wirthschaftsrath verwendete. Er gab folgende Schriften
heraus: Gedichte, Wien 1797. — Feyerstunden, eb. 1799.— My-
thologische Briefe über Amor's Schicksale, eine allegorische Erzählung,
eb. 1803. — Reise durch österr. und steyer. Gebirgsgegenden, eb. 1803.
— Sitten und Gebrauche der Römer, 2 Bde. mit 24 Kupf., eb. 1805
—6. — Geschichte der ältesten Stammvölker, eb. 1811. — Schick-
sale der Zipser-Deutschen, eb. 1829. Er schrieb ferner viele Aufsätze
und Gedichte in die monathlichen Unterhaltungen für die Jugend,
welche er in Gesellschaft mit Bredetzky, Glatz und Guil laume
in 2 Bdn. 1804 in Wien herausgab. Topographisch-statistische Auf-
sätze in B red eh ky's Beytrage zur Topographie des Königreichs Un-
garn. Er lieferte auch zu verschiedenen Zeitschriften Beyträge, und ein,
sein eigenes, zu Wien, erschienenes Taschenbuch Aurora. Die geschätzte
Sängerinn Caroline U. (s. d.) ist seine Tochter, die er auf ihren
Kunstreisen begleitet.
Unghv^r, ungar. Marktstecken und Hauptort des Unghvärer Co-
mitats, in reizender Lage am Flusse Ungh, mit 810 Hausern und
6,230 Einwohnern. Es befindet sich hier ein sehr altes Schloß, in wel-
chem der Munkäcser griechisch e unirte Bischof mit den Domherren seinen
Sitz bat, ein theologisches Seminar für die griechisch-unirten Diöcesen
Eperies und Munkäcs, ein kathol. Gymnasium und eine Haupt»
schule, eine prächtige Hauptkirche, ein neues schönes Comitathaus und
viele andere schöne Gebäude.
Unghvärer Gespanschaft, in Ungarn, gränzt an Galizien,
dann an die Zempliner, Szabolcser.und Beregher Gespanschaft. Der
Flächeninhalt dieser Gespanschaft beträgt 59^/- geograph. Q. M. Sie
wird von den Flüssen Theiß, Bodrogh, Laborcza, Latorcza, Lyutta,
Sztrara, Ungh und Hornya, dann von mehreren Bächen und 2 Seen
bewässert. Die 79,600 Bewohner bekennen sich größtentheils zur katho-
lischen und reformirten, dann zur lutherischen, griechischen und jüdi<
schen Religion. Sie »md, ihrer Abstammung nach, Ungarn, Slaven
und Russen, die ein Überbleibsel der alten Sarmaten sind, und bewoh-
nen 5 Marktflecken und 205 Dörfer. Die Gespanschaft wird in 4 Ge«
nchcsbe;irke abgetheilt. Producte: Holz in großer Menge, Hafer,
Hülsenfrächte, Hanf, Holz, Hollig, Wein, Obst, Schweine,
Schafe, Gold, Silber, Eisen.
Unitarier in Siebenbürgen, s. den Art. Geistlichkeit.
Universttaten im österr. Raiserstaate sind: 1) Die Wie-
ner Universität. 2) Die Carl-Ferdinands-Universität zu Prag. 3)
Die Carl-Franzcns.Unioersität zu Orätz. 4) Die Franzens-Universi-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie