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veigl. — Veit, St . , an der Wien. 5l5
sie auf dem Theater auftrat. Es ward ihr der rauschendste Beyfall, lln-
ter deln Nahmen Vio let te triumphirte sie geraume Zeit in Wien,
bis sie 1744 einen Ruf nach London erhielt. Sie folgte diesem und
erhielt eine vortheilhafte Anstellung bey der dortigen Oper. Der Schauspie-
ler Garrick, wohl der größte, der je gelebt, lernte sie kennen und
1746 heyrathete er sie. 1763 reiste er mit ibr auf den Continent.' Nach
Garrick's Tode lehnte sie alle Antrage, sich wieder zu verehelichen, ab
s^elbst den des gelehrten Lords Monboddo) und starb den 16. Oct.
1822 zu London.
ve ig l , Franz Xav., war den 1. Dec. 1723 zu Gra'tz gebo-
ren / absolvirte die Humanioren daselbst, und trat 1733 in den Jesui-
ten-Orden bey St. Anna zu Wien. Nach zurückgelegtem Noviziat
zuLeoben horte er die Logik zu K lag enfurt, die Physik und Me-
taphysik zuWien im Collegium. Dann lehrte er an diesem die Orammati-
kalclassen 3 Jahre, im Profeßhause die Poesie und Rhetorik 1 Jahr, und
studirte die Theologie zu Wien im nähmlichen Collegium 4 Jahre. Im
Sept. l753 wurde er als Missionär nach Indien geschickt, und lebte längere
Zeit in Quito. 1771 —73 war er Rector zu Iudenburgin Steyermarß,
Nach der Aufhebung des Jesuiten-Ordens privatisirte er zu Klagen,
fürt, und starb den 19. April 1793. Er schrieb: Nachrichten über die
Verfassung der Landschafr Magnas in Südamerika, Nürnberg 1798;
und gab Phi l ipp Sa l vator Gi l lj's 33FAic> di Zwria ^mei-i^a-
na, 3 Bde., Rom 1782, heraus. Aus dem 3. Buche des 3. BandeZ
hat V. die Nachricht von den Völkern am Orinokoflusse übersetzt.
Veit, St . , illyr. landesfürstl. Stadtchen im Klaqenfurter Kreise
Kärnthens, mit 237 mehrere Stockwerke hohen Hausern und 1,520
Einw., liegt in einer fruchtbaren Gegend zwischen 4 Bergen, an der
Mündung der Wimitz in den Glanfluß, und war bis 1513 Hauptstadt
der Provinz Karnthen, und bis 1293 auch die Residenz der Herzoge von
Karnthen. Die Einwohner treiben Eisenhandel. Don Hauptvlal; ziert
ein prachtiger Brunnen, mit einer 30 Fuß im Umfang habenden, au3
weißem Marmor gehauenen Schale, die im Zollfelde ausgegraben wur-
de, und für ein römisches Überbleibsel gehalten wird. Überhaupt lassen
die vielen auf dem sogenannten Zollfelde zwischen St. V. und Klagen-
furt ausgegrabenen römischen Alterthümer vermuthen, daß daselbst
eine römische Stadt gestanden dabe.
Veit, S t . , am Flaum, s. Fiumel
Veit , St . , an der Triesting, niederösterr. Dorf ün V. U.
W. W., im Pottensteinercha'e, mit 920 Einw., welche Holz, Kalk
und Pech nach der Ebene verkaufen. Letzteres selbst nach dem Auslande.
Man trifft hier einen Kupferhammer, dessen Walzwerk nach englischer
Art mit Sreinkohlenfeuer betrieben wird, und in einiger Entfernung
vom Orte liegr die Sartori'sche Metallwaaren- und Maschinenfabrik,
welche unter dem Nahmen Neu-Hirtenb erg bekannt ist, und zu
den bedeutendsten Fabriken dieser Art in Osterreich gehört.
Veit, St . , an der U)ien (Ober-St. Veit), niederösterr.
Dorf im V. U. W. W., westlich von Wien, mit 1,220 Einwohnern.
Es bildet mit Lainz eine dem Erzbisthume Wien gedöriqe Herr-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie