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554 viertel unter dem Mannhartsberge.— Vierthaler.
gen sich vorzüglich ,mit der Erzeugung von Korn, Safran, Wein,
Obst, Vieh :c. Dieses Viertel ist sehr gebirgig und wird von den Flüs-
sen Donau, Trasen, Ips, Erlaf, dem Erlaf- und Lungersee bewäs,
sert. Es werden hier viele Eisenhämmer und Eisengewerbe betrieben. Die
Kreisstadt ist S t. Polten.
viertel unter dem Mannhartsberge, in Osterreich unter
der Enns südlich an die Donau, nördlich an Mähren, östlich an Un-
gärn und westlich an das Viertel ober dem Mannhartsberge gränzend,
ist 87-A geograph. Q. M. groß, hat 9 Städte, 62 Märkte, 492
Dörfer°und 237,000 Einwohner, ist ziemlich eben (Marchfeld) , hat
auf seinen Hügeln Wald (Ernstbrunnerwald , Rohrwald), wird von der
Donau, March, Thaya, Kamp, Zaya u. a., dann von mehreren
Seen bewässert, hat gute Landwirthschaft, Weinbau, Viehzucht und
wenigen Fadnkfleiß. Kreisstadt ist Ko rneub urg. ..
viertel unter dem N)lener-N)alde, in Osterreich unter der
Enns, begreift an Flächeninhalt ohne W ien 77-^ geograph. Q. M.,
und auf demselben in 6 Städten, 42 Märkten und 568 Dörfern,
211,300 Einwohner, welche sich hauptsächlich vom Weinbau nähren;
sonstige Producte sind: Ganenfrüchte, Geflügel, Hausthiere, Schlacht-
vieh, Getreide, Steinkohlen, Holzn.; auch hat dieser Kreis viele Fa-
' briken. Im Süden und Westen ist er gebirgig; die vorzüglichsten Berge
sind der Schneeberg, der Semmering :c. Bewässert wird der Kreis
durch die Flüsse Donau, Schwechat, Triesting, Fischa, Leitha:c.,
dann durch den Wiener-Neustädtercanal. Das Kreisamt befindet sich
zu Wien.
Vierthaler, Franz Mich., k. k. niederösterr. Regierungsrath
und Director des k. k. Waiseninstituts zu Wien, wurde 1758 zu
Mauerkirchen im Innviertel Österreichs ob der Enns geboren. Sein
Vater, ein ehrlicher Maurermeister, schickte ihn schon frühzeitig in die
Ortsschule, wo er sich durch Fleiß und besonders durch sein gutes Be-
tragen die Zuneigung seines Lehrers erwarb. Zugleich erhielt er auch
allda im Singen / wozu er besondere Fähigkeit und Neigung äußerte,
den gehörigen Unterricht. Im 11. Jahre seines Alters kam er als Sing-
knabe in das Benedictinerstift Michaelbeuern im Salzburgischen,
hier erwarb er sich die Liebe der Chorherren, die ihm den Unterricht in
der lateinischen Sprache ertheilten. 1770 kam er nach Salzburg, wo
er als Dom-Singknabe aufgenommen wurde. Als solcher studirte er
am Gymnasium mit gutem Erfolg die Grammaticalclassen. Nach dem
Austritte aus dem Capellhause ging er nach Burghausen, einem klei-
nen Städtchen in Bayern, wo er seine Gymnasialstudien fortsetzte und
vollendete. Nach Salzburg zurückgekehrt, studirte er vom Anfange
1777 bis Ende 1773 als Logiker und Physiker, die Philosophie, und
lag den juristischen Studien 1779 und in den folgenden Jahren mit Aus-
zeichnung ob. Besondern Fleiß aber verwendete er auf das Studium der
griechischen Classiker, welche er mit Leidenschaft liebte, und dadurch seine
Kenntnisse ausbildete und erweiterte. 1783 wurde er als Lehrer in dem
unter den fürsterzbischöflichen Regierungen bestandenen Virgilianischen
Collegium und der damit seit 1776 verbundenen Pagerie der fürstli-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie