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558 vigi l io, S. — Villach.
den Resultaten seiner mühsamen Ilntersuchung bereits auf seiner Rück-
reise begriffen, als er bey seiner Überfahrt von Trieft nach Zara von
einem bösartigen Fieber ergriffen wurde, und hieran den 25. Iuly 1315
starb. Die häusigen Amts- und Berufsgeschäfte, die V. mir seltener
Thätigkeit betrieb, erlaubten ihm nicht, sich durch viele literarische Nc-
benarbeiten auszuzeichnen; daher ihm das literarische Publtcum nur
Folgendes durch den Druck zu verdanken hat: Abbildungen aller medici-
nisch-ökonomisch- und technischen Gewächse, mit der Beschreibung ih-
res Nutzens und Gebrauches, 1—3. Bd. mit illum. Kupf. (.oard bis
zum 11. Bande von Andern fortgesetzt), Wien 1300—6. — Unter-
richt für Dominien und Unterthanen, um Viehseuchen zu verhüten,
und wirklich ausgebrochene zu tilgen, eb. 1309. — Unterricht für die
Gutsbesitzerund den Landmann über die Pocken der Schafe, und ihre
Impfung, eb. 1313. — Instruction für die öffentlich angestellten Hrzte
und Wundärzte in den k. k. Staaten, wie sie sich bey gerichtlichen Lei-
chenbeschauen zu benehmen haben, eb. 1314. An ungedruckten Arbeiten ist
eine seiner wichtigsten, ein ganz neuer Pestpolizey - Coder für das feste
Land des gesammren osterr. Kaiserstaates, welcher auf Befehl des Kai-
sers Franz verfaßt, und am 20. Oct. 13l1 den Behörden zur Wür-
digung übergeben worden ist. — Eine auf Befehl des Kaisers Franz
verfertigte Ausarbeitung wegen neuer Organisirung des Wiener Thier-
arzney-Institutes, wurde am 27. May 1813 ebenfalls den Behörden
vorgelegt. Zuletzt beschäftigte sich V. auf des Kaisers Befehl mit einer
allgemeinen Quarantaine-Ordnung für die Seeki':sten des österr. Kai-
serstaates.
Vig i l io , S . , venetian. Dorf in der Delegation Verona, am
Vorgebirge dieses Nahmens, in einer schönen und fruchtbaren Gegend.
Die Abhänge sind nach Märtens genau der Vormittagssonne zu-
gekehrt, und die hohen Gebirge ein sicherer Schutz gegen Ost-, Nord-
und Nordwestwinde. Die Bewohner dieser glücklichen Gegend kennen
keinen Winter; der Frühling reiht sich an den Herbst, und reift die Fei-
gen, die jener zurückließ, und welche die Wintermonathe hindurch im
Freyen am Baume geblieben sind. Kapern und Reben umschlingen alle
Mauern; zwischen den grauen Oliven erheben die schlanken Cypressen
und die stolzen Pinien ihr dunkles immergrünes Haupt, und aus den Fel-
senritzen drangen sich Cactus und Agaven. '
v i lägos, ungar. Marktflecken im Arader Comitat, einst eine
Stadt, am Fuße eines hohen Berges, worauf noch die Ruinen des be-
rühmten Schlosses Vi lägosvär zu sehen sind. Der Ort hat eine
reizende Lage und zählt 6,200 Einw., die guten Wein bauen.
vi leniza, s. unter Corgnale.
Villach (Belak), illyr. Kreisstadt des gleichnahmigen Kreises
in Kärnthen, am rechten Ufer der Dräu, nahe an der Mündung des
Gailflusses in dieselbe, ist eine alte landesfürstl. Stadt, in reizender
Gegend, in einem tiefen Gebirgskessel, und zählt mit ihren beyden
Vorstädten 336 Häuser, größtentheils 3 Stockwerke hoch, und 3,000
Einwohner. Die Stadt, die einst viel größer war, ist mit einer alten
Mauer umgeben, und hat 2 kleine Plätze, den alten und neum, wel-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie