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Waldherr. — Waldinger. 15
W. war ein Freund der Armen und spendete reichliche Gaben den wahr-
haft Dürftigen. Sein reiner Eifer für das Wohl seiner Mitmenschen er-
kaltete nie. Er starb den 14. Dec. 1829. Eine Sammlung seiner Pre-
digten ist im Drucke erschienen (Linz 1812).
Waldherr, Franz Christian, Director und Professor der
Zeichnung und Malerey an der Akademie der bildenden Künste der Ge,
sellschaft patriot. Kunstfreunde zu Prag, war den 27. Oct. 1734 zu
Saaz in Böhmen geboren. In frühester Kindheit verwaist, lernte W.
in seiner Jugend die bittersten Entbehrungen kennen. Seine Mutter,
die Schauspielerinn war, auf ihren Reisen begleitend, lernte ihn in
P a ssau der damahlige fürstbischöfi. Kammermaler I os. Bergler (s. d.)
kennen, erkannte W.'s Beruf zur Kunst, nahm ihn in sein Haus auf,
und ertheilte ihm den nöthigen Unterricht. Als Bergler als Director
der Akademie 1800 nach Prag berufen wurde, nahm erfihn mit sich,
und W. bildete sich daselbst vollständig aus, errang auch bereits schon
1804 die goldene Gesellschaftsmedaille als ersten Preis. Nach Berg-
ler's Tode 1329 erhielt W. zuerst die Professur, und 2Jahre später
die Stelle eines Directors, welche er bis zu seinem Tode, den 15. Nov.
1335, rühmlich bekleidete. Von seinen Werken sind mit Auszeichnung
anzuführen: Ein Altarbild, die heil. Dreyfaltigkeit in der Kirche zu
Tefchen; — die 3 Frauen am Orabe, für einen Altar zu Hohen-
bruck; —. Christus mit den Kleinen, in der Prager Gallerie der
Gesellschaft patriot. Kunstfreunde; dann 44 historische Compositionen
nach den Evangelien.
Waldinger, Aeronymus, Dr. der Medicin und Chirurgie,
Professor am k. k. Thierarzney-Institut zu Wien, Mitglied der Ge-
sellschaft zur Beförderung der Veterinärknnde zu Kopenhagen, war
den 30. Sept. 1733 zu Tepl in Böhmen geboren. In frühester Ju-
gend widmete er sich der Wundarzneykunde, in der Folge aber wandte
er sich zu den theologischen Studien, und trat in das Pra'monstratenser-
stift in seiner Vaterstadt. Da er dieses jedoch, Kränklichkeit halber, bald
wieder verlassen mußte, kehrte er neuerdings zu seinem ersten Berufe zu-
rück, und blieb ihm fortan getreu. Mit besonderem Eifer und Erfolg
verlegte er sich auf das Studium der Thierarzneykunde, in welchem er
auch die erfreulichsten Fortschritte machte. Nachdem er 1735—94 einer
Apotheke zu Teussing vorgestanden hatte, begab er sich 1795 nach
Wien, und wurde daselbst, nach erlangtem Doctorgrad, Professor
der Chemie und Heilmittellehre am k. k. Thierarzney-Institut. Er
starb den 28. Nov. 1821 zuWien. Seine im Drucke erschienenen Werke
sind: Wahrnehmungen an „Pferden, Wien 1805; in mehreren Aufla-
gen, die letzte 1333. — Über Krankheiteil an Pferden und ihre Hei-
lung, eb. 1806; 2. Aufl., 1316. — Versuch einer Naturlehre und
Chemie für angehende Thierärzte, eb. 1807; 2. Aufl., 1820.— Über
die Nahrungs« und Heilmittel der Pferde, Wien und Triest 1808; 2.
Aufl., 1311; 3. Aufl., 1317. — Abhandlung über die Kohle, als
Heilmittel der verdachtigen Drüsen bey Pferden, Wien 1809. — Ab-
handlung über die gewöhnlichsten Krankheiten des Rindviehes, eb. 1810;
in mehreren Auftagen, die letzte 1833. — Versuch einer Zootomie für
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie