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18 waldstein, Albrecht Graf v.,
chengrätz, Weiß- und Hühnerwasser, Hirschberg, Neu-
per stein, S t i a h l a u und Neb i l au , dann noch mehrere kleine-
re Güter in Böhmen (geb. 1794). — Haupt der zweyten Linie zu
Arnau ist Graf I oh . Nep. v. W. , Großpropst von Sza thmär
(geb. 1763).
N)aldstein(wallenstein),AlbrechtGrafv., Herzog zuFried-
land und Sag an, kaiserlicher und königl. spanischer Generalissimus,
Ritter des goldenen Vließes, »var geboren den 14. Sept. 1583, aus
dem uralten böhm. Geschlechte, welche? schon 1273 unter König Otto-
k ar rühmlichst bekannt war, da ?4 mannhafte Ritter dieses Nahmens
in der Schlacht bey L a a wider Rudolp.h von Habsburg fochten;
auch zur Zeit der hussilischen Unruhen zeichnete sich ein H i n k o v.
Wald st e i n , Freund und Waffengefahrce des gefürchteten Proco«
p ius , durch kriegerische Thaten aus. Albrecht, Sohn Wilhelm's
v. W. , eines der angesehensten protestantischen Landherren Böhmens,
diente in seiner frühen Jugend als Edelknabe dem Markgrafen Car l
von B u r g a u , Sohn des Erzherzogs Ferd inand von Tyrol. Tief-
sinnigen Gemüthes, fremd dem fröhlichen Treiben seiner Genossen,
suchte er schon in frühester Jugend gerne die Einsamkeit, und gab sich
dem Studium abstracter Wissenschaften, besonders aber der Astrologie
mit vielem Eifer hin. Vertieft in seine geheimnißoollen Studien, ge-
schah es auch, daß W. einst im Schlosse Ambras vor dem Tafelsaal
auf dem Geländer eines Bergganges eingeschlummert war, und. köpf-
nehmen. Nach vollendeten Studien auf der hohen Schule zu Alt«
dorf widmete sich W. den kaiserl. Kriegediensten. — Das Heer des
Georg Basta in den Niederlanden und in Ungarn war seine erste
nen las, und deren Ausführung, wenigstens in den ersten Schritten
dazu nichts zu heischen schien, als Reichthum. Dieser fiel ihm auch
(1614) durch den Tnd der reichen Witwe (o. Wiczkow) zu, mit der
er sich vermahlt hatte. — Nun sah sich W. im Stande, auf eigene
Kosten Truppen anzuwerben, die er 5em. Erzherzoge, nachmahls Kai-
ser Ferdinand I I . in dem friaulischen Kriege (1616—13) zuführte,
und mit denen er eben zu rechter Zeit bey der Belagerung von G r a«
disca eintraf. Durch Tapferkeit, Einsicht und Weltkenntnisse erwarb
er sich ganz das Zutrauen des Erzherzogs. Die nächste Folge davon
war, daß er den Oberbefehl über die Infanterie-Regimenter in Mah-
ren erhielt. Er mußte, da auch hier (1619) die Unruhen ausbrachen,
das Land verlassen, und seine Güter preis ge'cen, rettete, aber die Lan-
descasse, und warb in den Niederlanden ein Regiment Wallonen, mic
denen er, als Bucquoy von Wien sich hinter die Brücken ziehen
mußte, den Nachtrab machte, und dl> auch am weißen Berge Ehre
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie