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28 Wal l is , die Grafen.
henden Linien. — Georg diente in dem Regiments Ol iv ier W.,
später Strassoldo, l.7 Iabre als Oberstlieutenant. Als 1673 dieses
Regiment nebst anderen der Krone Dänemark zu Hülfe gesendet wurde,
trat er mit kailerl. Bewilligung in dänische Dienste, und war durch einige
Iabre Brigadier und Oberst bey des Königs ChristianV. Leibinfante-
rie-Reqimente. 1682 trat er wieder in kaiserl. Kriegsdienste und wurde
Generalmajor. 1683/ wahrend d?r Belagerung Wien's, war er Com-
mandant in Raab. !684 wurde er Commandant der Festung Szath-
mär, vertheidigte dieselbe gegen den Feind, und unterwarf mit seiner
Garnison die Orte K a l l o , St . Job und Kleinwardein der
kaiserl. Gewalt. Er wohnte sodann der Belagerung und Eroberung von
Ofen bey, und eroberte' Szegedin und Titel . Bey der Belage«
rung von Belgrad wurde er blessirt. 1636 ward er Feldmarschall-
Lieutenant, und bey derBelaqerung von Mainz Feldzeugmeister. Bey
dem Sturme auf die mainzische Contrescarpe erhielt er eine tödcliche
Wunde, an der er den 6. Sept. l639 seinen Geist aufgab. — Sein
Sohn, Georg Olivier, wohnte der Schlacht bey Zenta bey, und
focht 1701 in dem mit Frankreich ausgebrochenen Kriege bey Chiara
und Mantua. 17l)4 wurde er Oberstlieutenant des Infanterie-Regi-
ments Haslinger, und nachdem er sich ün Anfang der bayer. Unru-
hen.in Tyrol ausgezeichnet, und Kufstein mit Sturm genommen
hatte, erhielt er ein Infanterie-Regiment. l?07 nahm er die Citadelle
von Mod ena ein, ging darauf mit seinem Regimente zur Eroberung
des Königreichs Neavel umer Commando des Generals Daun, und
unterwarf dem Kaiser die ganze Provinz Abruzzo sammt der Festung
Pescara, dann Orbitel l o, Talmone, SanroSte fano und
das Fürstenthum Piombino. In dem 1716 wider die Türken ausgebro«
chenen Kriege wurde er von Semlin aus mit 5 Regimencern nach Ca-
labrien und von da nach Sicilien gegen die Spanier beordert, und dort
nach der Eroberung von Messina zum Gouverneur dieser Hauptfe-
stung ernannt. 1739 wurde er commandirender General-Feldmarschall
wider die Türken in Ungarn und Gouverneur in Serbien. Im nähmli-
chen Jahre machte er nebst dem Grafen Neipperg im Lager vor Bel-
grad gegen die erhaltene Ordre Frieden, ward deßhalb auf die Fe-
stung Spielberg gesetzt, und erst nach dem Tode Carl's VI . von dort
entlassen. Er starb zu Wien den 28. Oct. 1744. — Franz Ernste
Freyh. v. W., der Stifter der zweyten Linie, war k. k. Feldmarschall«
Lieutenant und geh. Rath. — Sein Sohn, FranzWenzel, wohn-
te derBelagerungvonFreyburg und 1716—17 mehreren Belagerun-
gen und Schlachten in Ungarn bey. In der Folge wurde er Hofkriegs-
rath und Feldmarschall-Lieutenant/ und 1736 in den Grafenstand er-
hoben. Er starb 1774 als Feldmarschall und Ritter des goldenen Vließes,
und hinterließ seinem Sohne Franz Ernst Olivier Richard, nach-
mahligen k. k. geh. Rath und Vicepräsidenten des böhm. Appellationsge-
richtes, die angekauften mähr. Herrschaften Mahrisch.Budwitz und
Budischkowitz. — Ios. Graf v. W., dessen Sohn, war k. k.
Staats- und Conferenz-Minister. Ausgezeichnete Männer waren seine
Oheime Michael (s. d.), Hofkriegsraths-Prasident, undOlivierRe-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie