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4! Weichsel (Dorf). — weidling.
Schwarz wasser wird das bisher steinige Flußbett sumpfig. Die
Dämme, durch welche man schon oberhalb Schwarz wasser die Wie,
sen und Felder gegen die oft anschwellenden und reißenden Fluche» des
Flusses schützt, verlassen ihn auf der ganzen preußischen Gränze
nicht wieder. — In Ga'izien bildet die W. an der nordwestlichen Seile
des Königreichs durch eine Strecke von 33 Meilen die Gränze gegen
Polen. Anfänglich nimmt sie eine östliche, dann eine nordöstliche
Richtung, die sie bis zum Dorfe P o p o w i c e beybehalt/ wo sie
den östsrr. Staat ganz verläßt/ und auch ibr rechtes Ufer, das bisher
durchaus österreichisch war, polnisch wird. Sie hat bey Zarbrze (an
der Gränze zwischen Österreichisch- und Preußisch-Schlesien) eine See«
höhe von 747, bey Krakau nur 549 Pariser Fuß; folglich vermin-
dert sich der in der obern Gegend sehr starke Fall weiter abwärts immer
mehr. Die bedeutendsten Nebenflüsse der W. in Galizien sind auf gali-
zijcher Seite: Die Biala, Sola, Skawa, Raba/ der Dunajec, die
Wysloka, der San und der Bug.
Weichsel, schles. Dorf von 5,600 Einw. im Teschener Kreise,
am Weichselfiusse, liegt auf 4 Meilen weit zerstreut, und ist eines der
ausgedehntesten Dörfer der Monarchie, mit einem luther. Bethhause.
Die Weichsel bildet hier einen sehenswerthen 130 Fuß hohen Fall. Hin»
ter dem Orte befindet sich auf dem Berge Malinow eine seh^lswerche
Felsenhöhle.
Weichselboden, kleines steyermark. Dorf im Brucker Kreise,
an der Salza, in der schönen malerischen Gebirgsgegend gleiches Nah-
mens, ist eine Colonie von Holzknechten. Letztere haben hier 3 Caser«
nen, und ihre Zahl (bey 500) ist so groß, daß sie einen eigenen Wald-
bezirk bilden. Hier ist auch der gewöhnliche Versammlungsort der Gem»
senjager auf der Hinteralpe. Der größte Reichthum des Thales besteht
in Viehzucht, und die aromatischen Alpenkräuter machen hier selbst das
Bockfleisch wohlschmeckend. Der Weg zwischen W. und dem Alpendorfe
Gschöder gehört zu den pittoreskesten in Europa; auch wird von hier
aus der Hochschwab, der höchste Berg des Brucker Kreises, häufig be-
stiegen.
Weichselburg, illyr. kleine landesfürstl. Stadt im Neustadtler
Kreise Krams, mit 400 Einw. >> auf einer Anhöhe, wohin ein geschlan-
gß!ter Weg fübrt; das Felsenschloß Weichsel bürg des Fürsten von
Auersperg liegt in Trümmern. Die Einwohner beschäftigen sich mit
Schafwollarbeiten > Strumpfstricken und Feldbau. Im Gebiethe der
Stadt liegt der Hungerberg, ein Kalkberg, auf dem eine mir starken
Ringmauern umgebene Kirche steht. Unter dieser Kirche befindet sich eine
geräumige Hohle/ welche eine Höhe von 10—12 Klaftern und eine
Tiefe von 20 Klaftern hat. Noch spat im Frühlinge findet man hier öf-
ters Eissä'ulen von nicht selten mehreren Schuhen im Umfange.
wejdenau, schles. Stadtchen im Troppauer Kreise, an der preu-
ßischen Gränze, hat 1,700 Einw., die sich zum Theil mit Weben und
Strumpfwirten beschäftigen.
weid l ing, niederösterr. Dorf im V. U. W. W., im schönen
Weidlingerthale, am Weidlingbache und an Bergen gelegen, mit 600
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie