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weikersdorf. — Weinbau. 49
(1803—9 componirt) noch stets mit gleichem Zauber wirken; — der
Einsiedler auf den Alpen; — Francisca von Foix; — der Bergsturz;
— die Jugend Peter's des Großen; — I'linboscata, für Mai land
componirt; — Nachtigall und Rabe, eine niedliche idyllische Operette,
doch wohl mit etwas zu viel tändelnder musikalischer Malerey; — Mar-
garetbavon Anjou; — Baal'sSturz, und endlich sein letztes Product
in diesem Fache: Die eiserne Pforte, eine romantische Oper, welche
sich indessen wenig Beyfalls zu erfreuen hatte. — Oratorien: I^a ?a8-
zione 6i -<^e5ii Oiäto, von ausgezeichneter Schönheit, würdevoll und
meisterhaft geschrieben; — 1a Kcäui-i-exione cii (^65ii di-iäw; —
i! I^itorno 6'^8ti-(!a. Auch schrieb W. viele sehr reizende Balletmusiken,
unter welchen sich besonders jene zur „Alcine" des größten Beyfalles
erfreute.
rveikersdorf, niederösterr. Dorf im V. U. W. W., westlich
von Baden , neben Gutenbrunn, an, und zwischen den Armen
des Flusses Schwechat, mit 195 Einwohnern. Das hiesige Schloß,
Doblhof genannt, war ehedem mit einem Wassergraben umgeben,
welcher aber jetzt ausgetrocknet und zu einer Gartenanlage verwendet
ist^ An das Schloß stößt der große herrschaftliche Zier-, Obst- und Kü-
chengarten, dem Besuche des Publicums geöffnet, und im Garten-
teiche besteht eine Schwimmschule für Herren und Damen. Auch der
Herrschaft!. Meierhof, wo man Kaffeh verabreicht, wird von den Be-
wohnern B a d e n ' s , vorzüglich aber zur Curzeit von Badegasten,
stark besllcht.
Weinbau. Im österr. Kaiserstaate ist der W. von größter Wich-
tigkeit, mit Ausnahme Böhmens, wo er nur wenig, und Oberoster-
reichä, Schlesiens und Oaliziens, wo er fast gar nicht betrieben wird.
Man unterscheidet die deutschen Weine von den ungarischen und italie-
nischen. Erstere besitzen im allgemeinen weniger Süße, dafür sind sie
aber haltbarer und ihr Geschmack verbessert sich mit den Iabren; bey
hohem Alter wird derselbe jedoch gewöhnlich wieder spröder. Die ungari-
schen Weme sind süßer und leichter, feuriger und zum Theile auch ziem»
lich haltbar. Von der süsiesten Art sind die italienischen, dabey jedoch
wenig geistig, dick und stockig, und daher wenig haltbar. Man hat im
Allgemeinen zweyerley AnpfianzungSmethoden, die griechische mit nie-
drigen Stöcken, welche jährlich neu beschnitten werden, welche Art in
Ungarn, Österreich und den übrigen deutschen Provinzen üblich ist,
und die römische mit hohen Reben auf Bäumen, welche in Italien und
andern südlichen Provinzen eingeführt ist. Die vorzüglichsten Weine be-
sitzt unstreitig Ungarn, das Vaterland des herrlichen Tokayers, des
Königs aller inländischen Weine. Das järrlicke Gesamnnerträgniß des
Kaiserstaates berechnet man anf 26 — 40 Millionen Eimer m einer
Abwechslung von Qualität, wie ausier Frankreich kein europäischer
Staat auszuweisen im Stande ist. — In O st e r r e i ch u n t e r
der E n n s ist der W. nach dem Ackerbau der wichtigste Zweig der
Landwirthschaft, er wird ganz nach griechischer Anpsianzungsart mit
niedrigen Stöcken, die an Pfayle gebunden werden, betrieben. Auch
wird dem W. hier die größte Sorgfalt gewidmet und der Weinbauer
Oesterr.Nat. (s„clill. Vd.Vl. ^ ^
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie