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tveißenkirchen. — Weißkirchen (Stadt). 63
terburg und Weißen bürg unüberwindlich zu machen schienen.
Solche Schwierigkeiten schreckten die entschlossenen Anführer, welche auf
die Tapferkeit ihrer Truppen zahlen konnten, nicht ab. Der Herzog von
Braunschweig umgilH ihre linke Seite bey St . Im b-e r t im Gebirge.
Der Prinz von Waldeck setzte rechts im Rücken der Linien über den
Rhein, und Wurmser griff sie mit Tagesanbruch am 13. Oct. in
6 Colonnen von vorne an. Mit gefälltenr>Bayonette stürzten die Oster-
reicher in die Verschanzungen, ungeachtet ein mörderisches Feuer Tod
und Verheerung in ihre Reihen spie. Nach einem Kampfe der Ver-
zweiflung, der nur wenige Stunden dauerte, geriethen die Franzosen
in Verwirrung, und suchten Rettung in unordentlicher Flucht. 50,000
Mann vertheidigten diese furchtbaren Verschanzungen. 6,000 Todte und
Verwundete, 7,000 Gefangene, 23 Kanonen, 7 Fahnen, der größte
Theil des Lagers und Gepäcks blieben ihnen zurück. Die Geschlagenen
flohen bis unter die Kanonen von St raß bürg, und die Sieger waren
Meister der unüberwindlichen Linien und der Städte Lauter bürg
und Weißen bürg.
U)eißcnkirchen, niedcrösterr. Marktflecken im V. O. M. B. ,
am Fuße des Seiberberges an der Donau, in der Wachau, Sitz des
Magistrats vom Thale Wachau, mit einer hübschen altdeutschen Kirche,
855 Einwohnern und starkem Holzhandel.
Weißensee, nicht unbedeutender See in Kärnthen, aufderSüd-
seite der Trau, in den Kalkalpen, hat eine Länge von 4,200 Kl . , und
nimmt durch einen Bach (Weisienseeausfiuß genannt) seinen Abfluß nach
der Dräu.
Weißenwolf, ein uraltes Geschlecht, dessen eigentliches Vater-
land wahrscheinlich Franken ist. Theodorich v. W., den Bischof
Eberhard von Bamberg im 12. Jahrhundert nach Kärnthen sandte,
um daselbst die der Bamberger Kirche zugehörigen Guter zu beschützen,
machte bey dieser Gelegenheit sich in Kärnthen ansäßig. Seine Nach-
kommenschaft nahm in der Folge seit etwa um 1240 den Beynahmen
Ungnad vor dem eigentlichen Geschlechtsnahmen an. Johann 1.
Ungnad-v. W. wurde 1462 von Kaiser Friedrich I I I . mit der
Herrschaft Sonnet in Kärnthen beschenkt. — 1646 wurde David
Ungnad v. W. vom Kaiser Ferdinand I I I . in den Reichsgrafen-
stand erhoben, und 1652 in das schwäbische Reichsgrafencollegium in-
troducirt. Auch besitzt diese Familie das Oberst-Erbland-Hofmeisteramt
in Osterreich ob der Enns seit 1653.
Nieißer See, nordwestlich von Bela in derZipserGespanschaft
Ungarns, hat eine Höhe von 5,224 P. F.
N)eißkirch, siebenbürg. Dorf im oberen Weißenburger Comitat
des Landes der Ungarn, ein meist von Walachen bewohnter Ort, mit
einem gräfi. H aller'schen Schlosse, worin eine kleine ausgewählte
Bibliothek, viele Kupferstiche :c.; auch der Garten ist sehenswerth.
N)eißkirchcn, lebhafte freye Stadt im walachisch-illyrischen Ne-
gimelltsbezirke der banatischen Militärgränze, in sehr anmuthiger Gc-
gend, nahe an der Nera, von vielen Gärten undWeingärten umgeben,
mit 561 Häusern und 5,600 Einwohnern, einer Hauptschule, gutem
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie