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den an die Iosephstadt, im Osten an den. Strozzi'schen Grund,
im Süden an das Schottenfeld gränzend und im Westen bis an
den Linienwall reichend, ist nur zum Theil regelmäßig, und die längste
Straße ist im Süden die Alt-Lerchenfelder Hauptstraße, in welcher die
kleine, 1779—32 erbaute Pfarrkirche zu den sieben Zufiuchten steht,
mir den 2 Seitenaltargemälden St . Aloysius und Leonhard von
Maulbertsch und einer vorzüglichen Orgel von Christoph Erler.
Das größte Gebäude ist das k. k. Militär-Transport-Sammelhaus
(vormahls v. Trattnern'sche Buchdruckerey) in der Kaiserstraße mit
großem Garten. — V I I . Der Polizeybezirk Alsergrun d schließt sich
nördlich an die Iosep hstadt an, erstreckt sich vom Glacis westlich bis
an die Hernalser- und Währinger-Linie, umfaßt die bürgerl. Vorstadt
Alsergrund, den magistratischen Freygrund Michaelbeuern'scher
Grund und den dem Stifte Schotten gehörigen HerrschaftsgrundBrei-
tenfeld. Der Alsergrund zahlt 214 Häuser und 16,^360 Eimv.,
der Michaelbeuern'sch e Grund 37 Häuser und 1,862 Einw., das
Bre i ten fe ld 93 Häuser und 4,573 Einw., folglich der ganze Be-
zirk 444 Häuser und 22,795 Einwohner. 1) Der Alserg run d oder
die Alservorstadt hat einen ziemlich bedeutenden Umfang, gränzt
südlich an die I oseph stadt, westlich an Brei tenfe ld und den Li-
nienwall, und wird dann vom Alserbache bis zur Thurybrücke begrc'nzt.
Großentheils ist die Anlage regelmäßig und selbst schön zu nennen, nur
die Gegend gegen den Alserbachklind der östliche Theil senkt sich über eine
Anhöhe hinab. Es gibt hier mehrere schöne und gerade Gaffen, worun-
ter die Alsergasse oder Alser-Hauptstraße eine breite ansehnliche Straße
bildet. Es befindet sich in dieser Vorstadt eine Pfarrkirche nebst 4 Neben-
kirchen. Die Pfarrkirche zur heil. Dreyfaltigteit am Kloster der Mino-
riten, wurde von den Weißspaniern 1690—95 erbaut und 1784 den
Minoriten übergeben. Das Hochaltargemälde ist vom Ritter v. Hem-
pel; das auf dem Tabernakel dieses Altars, Mar ia mit dem Kinde,
von Ios. Kastner. Im Kreuzgange des Klosters sieht man 36 Por-
träts der Ordensstifter vom 14. — 18. Jahrhundert. Merkwürdig ist
auch die Kirchengruft, in welcher zahlreiche Leichname aufbewahrt sind.
Die Kirche des Waisenhauses zur heil. Dreysaitigkeil in der Carlegasse,
.1722 erbaut, ist nicht groß; auf dem ersten Seitenaltare ist der heil.
Car l Bor romäus von N o thmayr; den heil. Petr us auf dem
Meere am zweyten Altare malte Ree t t ie rs , und den heil. Ianu a-
rius, Al tomonte. Die Kirche zum heil. I oha nn dem Tauf er im
allgemeinen Kranbeühause, 1579 erbaut; die Capelle zur heil. Rosa-
l ia im Versorgimgshause in der Währingergasse, und die Kirche zum
heil. Johann im Versorgungshause oder Lazaretb am Alscrbache sind
sämmüich nur klein. Ein anderes ziemlich großes Kirchengebcude, wel-
ches den wird jetzt
als Oarnisons^ettfnmajiazin verwendet. Man sindet in diescr Vorstadt
viele tn'cse Gebäude und öffentliche Anstalten. Am Glacis stcht das neue
Criminalgerichts- und Gefangenhaus. Diesem gegenüber dehnt sich die
1751 erbaute grosieInfanteriecaserne (Alsercaserne), 3 Stockwerke hoch,
niit mehreren Höfen aus. Zunächst an dieser Caferne sieht man das
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie