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«33 Wien (Fluß). — wiener Aufgebot!).
b e r g'sche und der fürstl. Liechtenstei n'sche Garten, der botanische Gar-
ten und der Garten des Belvedere, so wie die großen Promenaden der
Leopoldstadt; auch gibt e? in den Vorstädten zahlreiche Gasthausgärten, in
welchen Mittags und Abends zugleich für musika'ische Unterhaltung gesorgt
ist. W. hat, nebst 5 Theatern, 2 Redoutensäle und mehrere Tanzsäle,
bey 131 grösiere und kleinere Kaffehhäuser, über 1,290 Gasthofe,
Wein- und Bierschanken, viele öffentliche Keller, Traiteurs :c.
Wien, Fluß in Niederosterreich, entspringt aus 2 Hauptquellen
am östlichen Abfalle des Wienerwaldgebirges; die eine dieser Quellen
führt den Nahmen der dürren W ien, die andere der grot tenWien.
Nach ihrem Zusammenlaufe windet sich der Fluß durch ein enges Thal
nach dem Dorfe Preß bäum, nimmt dann rechts den Pfalzaubach
auf, weiter abwarrs links den kleinen Weidlingbach und rechts den Fel-
tingbach. Die W. stießt dann östlich und nordöstlich durch das Thal fort,
nimmt links den unbedeutenden Tulnerbach und in Burkersdor f
ebenfalls links den Gablitzbach auf, unbesetzt ihren Lauf nach Osten fort.
Sie vereinigt sich bey Mar iab runn mit dem Mauerbache, betritt
bey Hü t te ldo r f , wo der Halterbach in sie fallt, die Ebene, fließt
bey Schönbrunn und an der Nordseite des Grünberges vorüber,
durchschneidet mehrere Vorstädte Wien's und das Glacis, vereinigt
sich mit dem Wasser des Neustadter-Schifffabrtscanals, und ergießt sich
zwischen der Stadt und der Weißgarber Vorstadt, mittelst einer 1832
hergestellten Mündung, in den Donaucanal. Die Lange des Flusses
beträgt von der Quelle bis zu seiner Mündung in den Donaucanal 4./^
geogr. M. 1315 wurde der La if derW. inner den LinienW ie n's großen-
theilsregulirt, und 1831 ward an ihremrechten, 1836 am linken Ufer ein
Nnrathscanal angelegt, um den Unrath aus den nächstgelegenen Vorstäd-
ten aufzunehmen und die üble Ausdünstung des oft sehr seichten und im
Sommer ganz austrocknenden Flusses zu vermindern, welcher durch künst-
liche Einmündung einiger Bache am meisten abgeholfen werden könnte. In-
ner den Linien Wien's führen li Brücken über die Wien, nahment-
lich 2 alte steinerne, 2 Kettenbrücken, 2 hölzerne Fahrbrücken, 3 höl-
zerne Stege und 2 Bohlenbogenbrücken.
wiener Aufgcboth. Nachdem den 2. Februar 1797 die wichtige
Festung M an tua in die Hände der Franzosen gefallen war, drang
General Bonavar te über die Piave und den Tagliamento; ihm
entgegen stand Nir der Erzherzog Car l mit den Trümmern des bey
Rioo l i geschlagenen Alvincz y'schen Heeres und die Gefahr zeigte sich
im höchsten Grade drohend für die Erdstaaten, ja selbst für Wien.
Bereits mit Anfang April waren die siegenden Feinde in das Herz von
Steyermark eingedrungen. Die ersten Nachrichten davon verursachten
große Bestürzung in der Hauptstadt; viele Adelige und Reiche reisten
ab; die Schien und einige Cassen wurden gesperrt. Der Regierungs-
Präsident Graf Saurau forderte den 4. April W i e n's Bürger, falls
die neuerlichen Bemühungen zum Frieden fehlschlügen, dazu auf, jene
muthvolle Treue wieder zu beweisen, welche ihre Altvordern in so man-
cher drohenderen Gefahr siegreich bewiesen hatten. Ein allgemeiner Land-
sturm in den Vierteln oder und unter dem Wienerwald, so wie die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie