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148 w i l c z e k, d i e G r a f e n.
mehrere Vorlesungen über Geschichte nnd andere Wissenschaften. 1781
wurde er juridischer Präfect in der Theresianischen Ritterakademie in
Wien; 1784 Scriptor an der Universitäts-Bibliothek daselbst. 1789
erhielt er die Bibliochekarstelle am Lyceum zu Innsbruck und wurde in
der Folge nebstbey Professor der Universalgeschichte, auch supplirte er die
Lehrkanzel der Naturgeschichte. Als 1806 Tyrol an Bayern überging, be-
gab sich W. nach Wien und erhielt noch dass. Jahr die Professur der
allg. Geschichte am Lyceum zu Olmütz. Nachdem er daselbst auch das
Recrorat verwaltet hatte, wurde ihm 1803 die gleiche ordentl. Professur
an der Wiener Universität zuTheilund erhielt nebstbey auch die außeror-
dentl. Vorlesungen über Heraldik und Diplomatik. 1323 wurde W. seines
Lehramtes enrhoben und starb im Pensionsstande zu Wien den 28.
Oct. 1326. Im Drucke war von ihm erschienen: Grundriß der Univer-
salgeschichte 1. Bd. Alte Geschichte in 2 Abtheil. Wien 1312.— Ioh.
Rinald Grafen Carli's Steuerverfassung von Mailand; aus dem Italie-
nischen, nebst einer Darstellung der Steuerverfassung von Tyrol,
eb. 1318.
Wllczek, die Orafen. Dieses uralte Geschlecht hat. mehrere Jahr-
hunderte in Polen und Schlesien gebläht, bereits 1239 war Nicolaus
W. Woywode von Sandomir, und ein anderer W. 1273 Erzbischof von
Lemberg gewesen. In Schlesien aber besaß selbes lange die damahlige
Standesherrschaft L oslau und die Vorfahren dieser Familie werden un-
ter den ersten Panierherren gefunden. Von diesen Panier- und Frey-
herren von W. war 1500 Balthasa rW. nicht nur Besitzer der Herrschaft
Loslau, sondern auch der sogenannten großen H ultsch in'schen Halt,
die Kaiser Maximilian I. zu einer Herrschaft erhob und bewilligte,
daß gleichwie vorher in ihrem Pradicat sie sich nur Wilczek von G u t-
tenland geschrieben, künftig Frey- und Panierherren von Gutten-
land und Hultschin schreiben und nennen können. — 1714 wurde
dieses Geschlecht unrer Kaiser Carl VI . in den erblichen Grafenstand er-
hoben. H einrich Wilh. Graf v. W., geb. 1665, war Besitzer der
Herrschaften Königsberg, Groß-Po hlom, Poru ba, Polnisch-
Ostrau, Hruschau im österr. Antheil Schlesiens, und Oro ß-P etro-
witz, Roy, Zamarsch, Tschechen in Preußisch-Schlesien; dann
der Herrschaften Kreuzenstein und Sebarn in Niederösterreich,
1701 k. k. geh. Rath, Hofkriegsrath, Feldmarschall und Ritter des
polnischen weißen Adler-Ordens, Inhaber eines Inf. Reg., 1712
Commandant der Festung Spielberg und 1717 von Grosi-Glo-
gau, wie auch commandirender General in Schlesien; früher kais. Ge-
sandter an den Höfen von M oskau, Berl in und Stockholm, in
Dänemark, Sachsen-Ootha, Bayreuth, Ansvach, Darmstadt, und
1729 Borhschafter in Polen, starb zu Breslau den 19. März 1739.
Dessen Söhne waren: Ios. Maria Grafv.W.,geb. 1700,k. k.geh.
Nach, vormahls Reichshofrath, starb zu Wien den 1. März 1777. Ios.
B althasar Grafv. W., geb. 1710, des böhm. St. Wenzel-Ordens
Ritter, k. k. geh. Rath, Feldzeugmeister, und Oberst-Kriegscommissär,
starb den 10. Iuny 1737. Des LetzternSöhnewaren: Ioh. Ios. Graf
. v.W.,geb.den 18. Iuny 1738, k. k. geh. Rath und 1811 Obersthof-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie