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etntge Zelt der Theologie, wählte aber spater das Studium der Medi.
cm, und verband damit Chemie und Naturkunde; machte eine chemisch»
metallurgische Reise durch Deutschland und Ungarn, und ließ sich zu
Warasdin. nieder. Als l7?I ein Brand auch sein eigenes Haus ver-
wüstete, verliest er Warasd in , und ging auf die Universität Mar-
burg, um dort das medicinische Studium zu cultiviren. Er trat hier-
auf in hie Dienste des geh. Leganonsrathes Freyh. Waitz v. Eschen
in Cassel, als Secret^r und Fabrik-Verwalter bey demKupfer- und
Kobalt-Bergwerke im Zßassau.Eiegenschen, bey der Zafferafabrik und
den Pottaschesiedereyen zu S ch w arzenau, und bey dem Blaufarbewerk
unweit Werningerode. Er verwendete auch einen Platz zu einer
Salpeter Erzeugungsanlage auf 400 Centner nach Simon's Methode.
Während dieser Zeit ßele/l auch mehrere Reisen im Dienste vor, auf
welchen W, nicht nur ins süd'iche und nordliche Deutschland, sondern auch
nach Holland und Englayd kam, und welche ihn in wissenschaftlicher
Hinsicht ungemein begünstigten, .besonders aber seine chemisch-technischen
Kenntnisse bereicherten. 5 Jahre waren in diesem Verhältnisse verstossen>
als er sich entschloß, nach Wien abzugehen/ wo ihm die Leitung des
gesammten osterr. Salpeterwesens übertragen ward, welches von Seite
des Staats einer Privatgesellschaft als landesfürstl. Regal zur Ausübung
anvertraut worden ist. lö Jahre hindurch wirkte er hier, und sühne
die letztern 10 Jahre auch die Gesellschafts-Fitma. 1796 gab er diese
Verbindung auf, und errichtete in Ungarn eigenthümliche Salpeter«
werke; aus Mangel des Erfolges ließ er diese nach wenigen Jahren
wieder eingehen und etablirte sich zu Znaym in Mähren. 1803 ent-
deckte W. im Verfolg seiner chemischen Versuche die von ihm so benannte
ganzen Gebäuden Licht und Warme ertheilende deutsche Thermolampe,
worüber er selbst unter den Auspicien des Erzherzogs Car l in der k. k.
Alsercaserne in Wien sehr gelungene öffentliche Versuche anstellte. Nach
diesen Resultaten erbaute W. 180? auf den fürsts. S alm'schen Herr-
schaften Raitz und Blansko durch Aufforderung des verdienstvollen
Hugo Altgrafen zu Sa lm-Re i f fe r scheid als Administrator der«
selben, den Grundsätzen der Thermolampe gemäß, stabile Verkohlungs-
öfen auf eine bedeutende Quantität Holzes bey den dortigen Eisenhüt-
ten, und vollendete diese Operation in dem Grade, daß der Effect ohne
Zweifel dem Zwecke der Verbesserung der Ökonomie im Hüttenwesen
entsprach. W. erhielt den Tirel als sürstl. Salm'scher Hofrath, und
etablirte sich hierauf in Wien. Er schrieb: Die Thermolampe in
Deutschland, mit4Kupfert., Brunn 1303. — Berichtigungsmagazinder
Einwürfe, Zweifel und Bedenklichkeiten gegen den neu erfundenen Koch-,
Heiz-, Leucht-und Sparofen, oder die deutsche Thermolampe, Wien
1803. — Historisck-kritische Übersicht der k. k. Salpeter-Erzeugung in
einigen Erbstaaten Österreichs (inAndre's Hesverus), 18 ll.—Aufsätze
in Andre's patriot. Tageblatt, daS Salpeterwesen und die Thermo-
lampe betreffend.
Wippach/ Fluß in Illyrien, entspringt auf dem Berge Nanas
in Kram, und fließt durch zahlreiche Quellen im Görzer Gebiethe ver-
stärkt dem Isonzo zu.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie