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!9l> wottwowiy. — U)raniyky.
WottwowitZ, böhm. Dorf im Rakonitzer Kreise, mit einer
fadrik, 2 Vitriolfabriken und einer Kunstgypsfabrik. In der Umgebung des.
Dorfes sind 45 Steinkohlengruben.
tvo^niy, galiz. Städtchen im Bochnier Kreise, am Dunajec,
mil 1/130 katholischen Einwohnern.
wrabecz, tvcnzel Ioach., Magister der Philosophie und
Wundarzneyrunde/ Pdysicus des Kaurzimer Kreises zu Prag, war
1740 zu Böhmisch-Brod geboren, vollendete zu Prag seine Stu-
dien und erhielt, nach erlangtem Magistergrade, eine Stelle als Leib-
chirurg des Bischofs'von Speyer; in der Folge wurde er außerordent-
licher Professor der Chirurgie in Prag, und zeigte so glückliche Ver-
wendung, daß er auch zum Kreisphysicus ernannt wurde. Er starb den
15. Dec. 1804. Seine Schriften sind: Berathschlagungsschreiben an
unlere Wundärzte, Bruchsal 1779. — Prüfungssätze aus der Zerglie-
derungs- und Wundarzneywissenschaft, eb. 1779. — Lehrsätze aus der
chirurgischen Pathologie und Operationen, eb. 1780. — Prufungs-
satze aus der practischen Wundarzneywissenschaft, eb. 178l. — Ge-
schichte der Abnehmung eines nach-einem kunstmäßig unterbundenen
Echlagaderknopf abgestorbenen Oberarmes ohne Messer, Freyburg 1732.
— Tabellarischer Abriß für die Anfänger in d'er Zergliederungskunst,
Bruchsal 1782.
N)ranau, anmuthiges mähr. Dorf von 300Mnw. im Brünner
Kreise, 3 Stunden nördlich von Brunn, hinter Anhohen und Wald,
mit einer auf einem Berge liegenden schpnen Gnadenkirche der aufgeho-
benen Paulaner, wohin die Wallfahrten im September beginnen und
durch 4Wochen dauern. Imposant ist die hiesige fürstl. Liechtenstein-
sche Familiengruft.
N)raniyky, Paul , war geboren zu Neureusch in Mahres
1756. Er studirre daselbst die 4 ersten lateinischen Classen bey den Pra-
monstratenser-Chorherren, und lernte zugleich Singen und Orgelspje-
len. Dann setzte er seine Studien zu Ig lau und Olmütz fort, wo
er sich in derMusik immer mehr vervollkommnete. Sein vorzügliches Instru-
ment, und worauf er sich mit Eifer verlegte, war die Violine. Er kam
1776 nach Wien, um im Seminarium die Theologie zu hören. Wah,
rend dieser Zeit wurde er mit dem in Wien sich damahls aufhaltenden
schwedischen Capellmeister Ios. Kraus bekannt, und lernte von ihm
die Composition. Seine vortreffliche Anlage hierzu, und der dabey an-,
gewandte Fleiß setzten ihn bald in den,Stand, mehrere wohlgerathene'
Musikstücke dem Publicum zu übergeben, und verschafften ihm allgemein
den Nuf eines geschickten Compositeurs. 1735 wurde er als Orchester-
director bey den beyden k. k. Hoftheatern Wien's angestellt, welche
Stelle er bis zu seinem Tode den 28. Sept. 1808, mit ungetheiltem
Beyfalle bekleidete. Auch die Prager Musiker schätzten seine musikalischen
Verdienste Am 26. Oct. 1308 veranstalteten sie eine Todesfeyer in Her
Pfarrkirche bey St. Niclas für ihn. Seine zahlreichen Werke beste-
hen theils in großen Symphonien, Quintetten, Quartetten, aus Trios
und andern Compositionen, theils in mehreren deutschen Opern, Bal-
leten und theatralischen Zwischenacten, nebst vielen andern dem Public
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie