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wsetin. — Würtemberg. 197
Kaiser folgte der Stimme des HerzenS, und besuchte dey Kranken un,
mittelbar. Hierauf siel W. in einen betäubenden Schlummer, aus dem
er nickt mehr erwachte, und den 30. Jan. 1823 verschied.
Wsetin, mähr. Stadt im Hradischer Kreise, mit 2,300 theils kathol.
theils Protestant. Einw., unter denen es mehrere Grobtuchmacher gibt.
Wülfersdorf (witt'ersdorf), niederösterr. Marktflecken im
V. U. M. B., an der Hauptstraße von Wien nach Mähren, in einem
mit Hügeln umgebenen Thale an der Zaya, hat 862 Einw. und ein
fürstl. Liechtenstein'sches Schloß mit Wirtschaftsgebäuden.
würbenthal, schles. Städtchen im Troppauer Kreise, an der
Oppa, zählt sammt dem eingepfarrten Dorfe Ludwigsthal 2,220
Einw., welche Garn und Zwirn bleichen, und damit Handel treiben.
Auch besteht hier eine besondere Zwirnfabrik. Ein hier vorkommendes
Sauerwasser wird wenig benutzt.
N)ürniyer, Sales , Prämonstratenser-Ordens-Priester und
Se retär des Abtes vom Stifte Tepl, war den 9. Oct. 1746 zuPlan
in Böhmen geboren, studirce zu Prag, empfing die Priesterweihe und
erhielt obige Anstellung. Außer seinen Berufspflichten beschäftigte er sich
mit großer Vorliebe mit Mineralogie, Forstcultur und den Ingenieur-
Wissenschaften , in welchen Fächern er auch Vieles und Nützliches lei»
stete. Er starb den 3. Iuly 1802 zu Tepl. Im Drucke waren von ihm
erschienen: Predigten zum Vortheile der Religion und des Staates, 3
Bde., Pilsen und Klattau 1790—94. — Versuch über die Waldcul-
tur, Pilsen 1796; 2. Aufl., 131 l.
würtemberg, Ferd. Friedr. Aug. herzog von, l.k. Feld-
marschall, Großkreuz des militär. Maria-Theresien-, dann des königl.
ungar. St. Stephan-Ordens in Brillanten, Besitzer des goldenen Ci,
vil-Ehrenkreuzes, Großkreuz des königl. würtemberg. goldenen Adler-
und des Militär-Verdienst-, dann des grosiherzogl.-Heffischen Ludwig-
und Ritter des königl. preuß. schwarzen Adler-Ordens, Inhaber des
k. k. Infanterie-Regimentes Nr. 40, war den 22. Oct. 1763 zu
Stu t tgar t geboren, Vatersbruder des jetzt regierenden Königs von
Würtemberg, trat früh in österr. Dienste und zeichnete sich durch gedie-
gene Kenntnisse und kluge Berechnung, sowohl in militärischer als auch
in diplomatischer Hinsicht so sehr aus, daß er in kurzer Zeit die höheren
militärischen Würden erlangte. Bereits um 1792 zum Commandiren-
den in Innerösterreich ernannt, langte er 1797 in Wien an, und ließ
sich als Freywilliger zu dem damahls errichteten Wiener Aufgebotb ein-
schreiben. Durch seine zweckmäßigen Vorstellungen im Gefühle der Wich-
tigkeit dieser Maßregel, truq er bedeutend zur Förderung derselben bey,
und erwarb sich allgemeine Achtung und Anhänglichkeit. Der Kaiser er-
nannte ihn nunmehr auch zum Oberbefehlshaber des Aufgeboths. Nach
der Auflösung desselben, in Folge der Friedenspräliminarien von L e o-
ben, entließ der Herzog mit einer kraftvollen und rührenden Anrede
die ganze Mannschaft, und ertheilte ihrem glühenden Vatcrlandssinn,
wie ihrer musterhaften Ordnungsliebe und Sittlichkeit das rühmlichste
Zeugniß. Der Magistrat der Haupt- und Residenzstadt verlieh ihm nun
das Ehrenbürgerrecht, wofür er der Stadt Wien einen prächtigen Po-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie