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204 wurmbrand, Ioh. wilh. Graf v.
und den Herzog von Mar lborougb mit dem glücklichen Vordringen
des Erzherzogs und Königs Car l I I I . in Spanien und der Einnahme
Gibral tar 's zusammentraf, eilte er zur Rheinarmee, Theil zu neh-
men an den Kämpfen für der Habsburger Rechte im spanischen Succes-
sionskriege. Die furchtbaren Eroberungen der Türken in Morea 1715
schreckten die christlichen Mächte auf. Der Kaiser verband sich mit Vene-
dig gegen sie, und seine Generale, den edlen Eugen an der Spitze,
eilten nach Ungarn und schlugen die Osmanen in der berühmten Schlacht
bey P ererwardein. Temesvär, der letzte Platz, den die Türken
auf ungar. Erde noch besaßen, wurde rasch erstürmt, und mit der fröhlichen
Nachricht dieser Eroberung schickte Eugen seinen Liebling, den Grafen
Christ ian Sieg mund v. W., an das Wiener Hoflager 1716. In
dem Kriege um die polnische Succession vertheidigte dieser Christian
Siegmund, alS Feldmarschall-Lieutenant und Interims-Comman-
dant der kaiserl. Truppen in den Niederlanden, das feste Schloß Gra-
fen bürg an der Mosel gegen die Übermacht des vordringenden Belle-
isle 1734. Das kommende Jahr brachte ihm die Würde eines Gene«
rals der Caoallerie. Mit dem Feuer eines Jünglings bereitete er sich,
64 Iabre alt, zu den neuen Feldzügen gegen die Türken vor, allein
der Tod entriß ihn noch früher seiner Laufbahn. Er starb kinderlos 1727.
— Sein Bruder, Casimir Heinrich, war einer der Commifsa're,
welche den Grafen von Seckendorf vor ihr Gericht riefen, um zu
untersuchen, ob das Unglück des Feldzuges von I7?7 mit voller Schuld
auf sein Haupt falle? Der ö'sterr. Succeffionskrieg forderte mebr als je-
der andere, treue und kluge He den, und Casimir Heinrich durch-
ritt, als einer der besten Reitergenerale des ritterlichen Khevenhül-
ler , mit seinen ungar. Scharen, siegreich die Länder Bayerns und
trug die österr. Waffen bis an den Rhein. Das Jahr 1745 führte ihn
als Gouverneur der Festung Ath an die Dender. Erstarb 1749 als
geh. Rath, als General-Feldzeugmeister, Inhaber eines Infanterie-
Regiments zu A t b. — Gegenwärtiger Standesherr istHeinrich G u n-.
dacker Graf v. W. und Stup'vach, Freyherr auf Steyersberg,
Stüte lberg, Reutenau und Neuhaus, Erbland-Küchenmeister
im Herzogthume Steyermark; Ritter des goldenen Vließes/ Großkreuz
des kaiserl.-össerr. Leopold- und Ritter des königl^-bayer. St. Hubert-
Ordens, Großkreuz des Civil-Verdienst-Ordens der kö'nigl.-bayer.
Krone, des tönigl.- sicilian. St. Ferdinand- und Verdienst-, und des
kö'nigl. - sardin. St. Mauriz- und Lazarus-Ordens, dann Großkreuz
des Constantin. St^ Georg-Ordens von Parma; k. k. geh. Rath und
Oberstbofmeister der Kaiserinn-Mutter Carol ine Auguste; Mit-
alied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien, geboren den 30.
May 1763.
wurmbrand, Ioh . N)llh. Graf v., Ritter des goldenen
Vließes, k. k. geh. Rath, Reichsconferenzminister und Reichshofraths-
Prasident, war geboren zu Orä tz den 18. Februar 1670. Er vollen-
dete seine Studien an der Hochschule zu Utrecht, welche damahls noch
nicht über ein halbes Jahrhundert bestand, und durch den Ruhm ihrer
ausgezeichneten Lehrer prangte, denen der Jüngling durch die Bekannt-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie