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Zagyva. — Zahlbruckner.
zum wirkl. Consistorialrath und Beysitzer, und 1809 wählte.ihn die
theologische Facultät zu ihrem Decan. Als aher im nähmlichen Jahre
Krakau an Sachsen, kam, und die Glieder des Stiftes Wib l ingen
Tiniec verlassen mußten, so wurden sie in den ö'sterr. Staaten einzeln
angestellt, und Z. kam 181 l als Professor des neuen Bundes und der
griechischen Sprache an die Universität zu P rag , von wo er in gleicher
Eigenschaft 1312 an die Universität in Wien übersetzt, und 1315 zum
Decan der theologischen Facultät gewählt, und sonach zum Fürst-Bi-
schof von Seckau ernannt wurde. Durch gedruckte Reden zeigte er sich
als ein vorzüglicher theologischer Schriftsteller. Sie erschienen gesammelt
unter dem Titel: Fest. und Neujahrpredigten, 2. Aufl., Grah 1837.
Zagyva, Fluß in Ungarn, entspringt in der Neograder Gespan,
schaft am Fuße des Berges Medves und ergießt sich in die Theiß. ,
Zahlbruckner, I oh . Bapt . , Privatsecretär des Erzherzogs
Johann , wurde am 15. Febr. 1782 zu Wien geboren, wo sein
Vater Gallwirth und Hausbesitzer war. Frühzeitig von dem Studium
der Natur angebogen, und hierin einer unbezwinglichen Neigung fol«
gc-nd, verlegte er sich nach zurückgelegten Vorstudien auf Oconomie und
Naturkunde, deren verschiedene Discipline er unter Jordan, Iac-
q u in und Scherer hörte, und sich sodann dem practischen Landwirth-
schaftkbetnebe widmete. Dem Erzherzog Johann im Iuly 1305 per-
sönlich betqnnt geworden, erhielt er 1808 einen Ruf in die Diensie die-
ses erhabenen Freundes und Kenners des Landbaues und der Naturwis-
senschaften, wodurch sein Lebensweg auf eine beneidenswertbe Weise
entschieden, und ihm ein seltener Bereich von Mitteln zur Vermehrung
seines Wissens eröffnet wurde. Zuerst b?y den reichen physikal. Samm-
lungen beschäftigt, womit der Erzherzog späterhin seine segenbringende
Schöpfung, das Ioanneum zuGrätz, ausstattete, gelanges ihm wöh,
rend der Invasion von 1809 die Freygebung dieser Sammlungen von
den französischen Behörden zu bewirken, welche selbe bereits in Beschlag
genommen, und auf deren Abfuhr nach Frankreich angetragen hatten.
Im März 1810 übernahm Z. die Leitung der äconomie und Vermal«
tung auf der erzherzogl, Herrschaft Thernberg in Niederösterreich,
dem mehrjährigen Sommeraufenthalte seines hohen Herrn, und führte
selbe nicht ohne günstige und lohnende Erfolge bis 1313 fort, wo er m
seine gegenwärtige Anstellung zur Person des Erzherzogs gezogen wurde.
Von dieser Zeit an hatte er das Glück, der beständige Begleiter des Erz-
herzogs auf den vielen Reisen zu seyn, welche zur Erhebung des natür-
lichen, landwirthlichen und industriellen Zustandes vonInnepösterreich un-
ternommen wurden. Z. benutzte diese Gelegenheit auf das beste fur
sein Lieblingsstudium, die Botanik, und insbesondere zur Aufhellung
der Alpenflora Österreichs, als deren vorzüglichster und vertrautester
Kenner er auch über der Gränze seines Varer andes längst und rühm-
lichst anerkannt ist, In diesen Zeilrauln fallt auch die Errichtung der k.k.
in Stcyermqrk, und ihrer für,die Wirk-
samkeit dieser Gesellschaft so förder!ich gewordenen Filia'e, denen Z.'s
Mitwirkung nicht fremd geblieben ist. Als Mitglied der Filiale Brand-
hof liefene er schon 1821 (im 8. Hefte derVerhandl. der steyormärkischen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie