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Zghlhaas. — Zahlheim. 215
^ndwirthschafts-Gesellschaft) seine Beschreibung des Noßbauemgutes,
als Beyspiel landwirthlicher Topographie und Statistik, welches zunächst
die Ausmittlung des Bodenwerthes der Ge'?irgswirthschaften und dessen
richtigere und thatbestandigere Schätzung beabsichtigte, und viele Nach-
folger fand. Seir l328 nachWien zurückgekehrt, ward Z. auch als Mit-
glied des Ausschusses der Wiener Landwirthschafcs, - Gesellschaft ge-
wählt, übernahm die Leitung ihrer practischen Ökonomie-Versu-
che, und fand nun auch Muße, einen Theil seiner reichen ökonomi-
schen und botanischen Erfahrungen in den Verhandlungen der Landwirth-
schafts-Gesellschaften von Grätz und Wien, in der Regensburger bo-
tanischen Zeitschnft, im 2. Thei!e von Host's l'loi'a auzli-iaca, und
einen größern Aufsatz in den Beyträgen zur Landeskunde Österreichs
unter der Enns (I. Bd., Wien 1832) niederzulegen; in welche letz-
tere Z. eine Darstellung der pflanzengeographischen Verhaltnisse jener
Provinz gab, und dabey zuerst mit Bestimmtheit den Einfluß des
Bodens auf die alpinische Vegetation nachwies, und mit Thatsachen
belegte, auch bald an Unger und Vswald Heer sich eifriger Nach«
folger für den Norden von Tyrol und der Schweiz zu erfreuen hatte. Die
Landwirthschafls-Gesellschaften zu Wien, Gratz, Klagen furr
nnd Laibach, die Gesellschaft für Natur- und Landeskunde zu B rün n,
die botanische Gesellschaft zu Reg ens b urg, die Gesellschaft für die
gesammte Mineralogie zu Jena und die geognostische Gesellschaft zu
Paris zahlen Z. unter ihre Mitglieder.
Zahlhaas, Ioh. Bapt. Ritter v., (unter dem Nahmen Neu,
feld als Schauspieler und Theaterdichter rühmlich bekannt), ist gebo-
ren zu Wien 1737, wo er auch nach sorgfaltig vollendeter Bildung
zuerst die theatralische Laufbahn betrat. 18 l 7 erhielt er ein Engagement
beym Leipziger Stadttheater, 1821 an der Manheimer Bühne. l822
übernahm er mit Mehreren die Direcrion des Nanonaltheaters in Bre»
men. 1325 wurde er als Hofschauspieler in Dr es d e'n engagirr, und er-
hielt in der Folge ein sehr vortheilhaftes Engagement in Darmstadt.
Allenthalben geftel er durch die der Natur getreue Darstellung und psy-
chologische Wahrheit seines Spieles. 1832 gab er. auch auf der Wiener
Hofbühne mir vielem Beyfalle mehrere Gastrollen. Im Drucke gab er
heraus: Das Leben ein Traum, Schauspiel, nach Calderon, Leipzig
1318. — Heinrich von Anjou, Trauerspiel, eb. 1319. — Thassiloll.,
Herzog von Bayern, Trauerspiel, eb. 1320, — Neue Schauspiele,
Bremen 1324. Auch übersetzte er S b akespeare's König Lear.
Zahlheim, lar l v., Professor der Agricultur an der Wiener
Universität, war geboren zu Wien den 2. Sept. 1746. Daselbst voll-
endete er auch seine Studien, widmete sich darauf dem Lehramte, und
erhielt 1769 die Professur der politischen Wissenschaften an der k. k.
Theresianischen Rucerakademie in Wien, die er jedoch bald wieder auf-
gab. 1776 ernannte ihn die Wiener ökonomische Gesellschaft zum per-
manenten Secrerar. 1777 erhielt er die Professur der Agricultur an der
Wiener Universität, die er durch einige Jahre beneidete, dann trat er
in den Pensionsstand. Er starb zu Wien den 1. Oct. 1787. Unter sei-
nen zahlreichen, im Drucke erschienenen Schriften sind am bemerkens-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie