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25. Iuny 1777, er vermählte sich den 6. May 1799 mit Maria
Wilhelmine GrafinnFerraris, Tochter deS Feldmarschalls Ios.
Grafen Ferraris (s. d.) und vereinigte nach dessen Tode d?n Nahmen
Ferraris mit seinem eigenen. Die Vorsteherinn der Gesellschaft adeli-
ger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen: Henriette,
Fürstinn v. Odescalchi (geb. den 10. Febr. 1800) , Witwe
des Fürsten Innocenz v. Odescalchi, und Melanie Fürstinn
v. Metternich (geb. den 28. Jan. 1805), Gemahlinn des Haus-,
Hof- und Staatskanzlers Fürsten v. Metternich, beyde Stern-
kreuz-Ordens- und Palast-Damen, sind Töchter des Franz Gra-
fen v. Z.-Ferraris. — Carl Graf Z., Bruder des Grafen Franz
Z.-Ferraris, geb. den 20. Iuny 1773, gest. den 15. Dec. 1834,
geh. Rath, war Präsident der lö'nigl. ungar. Hofkammer zu Ofen,
königl. ungar. Schatzmeister (I^esaui-ariuz), Obergespan des Wiesel-
burger (früher des Poseganer) Comitats und Mitglied der k. k. Land«
wirthschafts-Gesellschaft in Wien. Er eröffnete seine Geschäftslauf-
bahn bey der k. k. Hofkammer in Wien, rückte bis zum Hofrath vor,
war auch Beysitzer der ehemahligen Commerz-Hofcommission, wurde
1813 geh. Rath, dann Viceoräsident der allg. Hofkammer, und zu«
letzt Präsident der königl. ungar. Hofkammer.
Ziegelbauer, Magnoaldus, wurde 1639 zu Elwangen
in Schwaben geboren. Anfangs wurde er in das Stift Zwiefalten
aufgenommen. Von seinen Mitbrüdern unterschied er sich merklich durch
Fleiß und Gelehrsamkeit. Ein von ihm verfaßtes gedrucktes Werk zog
ihm Verfolgung zu. Um dem weitern Verdruße auszuweichen, bath er
seinen Prälaten um die Erlaubniß sich in ein anderes Kloster begeben zu
dürfen. Sobald er diese erhielt, ging er in das Benedictinerstift Rei-
chen au am Bodensee, wo er einige Jahre die Theologie lehrte. Sein
nunmehriger Prälat sah bald die Geschicklichkeit Z.'s ein, und trug ihm
auf, nach Wien zu reisen, um daselbst am kaiserl. Hofe einige Ge-
schäfte des Stiftes zu besorgen. Diese brachte Z. in Kurzem zu einem
gewünschten Ende. Weil er aber in Wien mit Männern, die an den
Wissenschaften Geschmack fanden, bekannt wurde, und mit ihnen Freund-
schaft schloß , so verlor er die Lust nach Hause zurückzukehren. Um
hier zu bleiben, übernahm er 1734 eine Crzieherstelle, die übrigen
Stunden verwandte Z. zu gelehrten Arbeiten. Der Ruhm von seinen
Kennmissen und seiner Thätigkeit kam nach Böhmen, wohin er von dem
Prälaten Benno zu Braunau, einem der größten Beförderer
der Literatur, gerufen wurde. Z. kam dahin, und als er sah, daß hier
ein wohleingerichtetes Archiv vorbanden sey, schrieb er eine diplomatische
Geschichte dieses alten Klosters. Um diese Zeit hatte Mari a Theresia
beschlossen, zu Prag eine Akademie für den jungen böhm. Adel zu
stiften. Die Benedictiner sollten die Aufsicht über diese Akademie haben.
Der Abt Benno erhielt den Anftrag, gelehrte und geschickte Manner
aus seinem Orden zu verschreiben. Es wurde nun auch Z. erkoren. Mit
andern trat Z. inBraunau zusammen, sie arbeiteten an dem Plan
der innern Einrichtung der Akademie; deren Zustandbringung aber durch
den preußischen Krieg, welcher 1744 ausbrach, gehemmt wurde. Des-
Oesterr.Nat.Cncykl.Vo. VI. 6
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie