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358 Z lab ings . — Znaym.
Omunden führenden Eisenbahn/ wo sich diese an der von Linz nach
Ebersberg laufenden Poststraße, 2,000 Klafter außer der Stadt
kreuzt, wurde ein neuer Seitenarm in gerader Linie nach Z. gebaut,
der eine Strecke von 5,000 Schritt beträgt, um alles Salz, welches
von dem Kammergut vormahls auf der Traun in die Zizlau gebracht,
und dann auf größere Schiffs geladen, und nach Niederofierreich ver-
führt wurde, oder welches auf der Donau aufwärts kömmt, hier aus-
zuladen und um den äußerst mäßigen Preis von 1 Kreuzer Conv. Mze.
für die Meile pr. Centner oder Eimer auf der Eisenbahn weiter zu be-
fördern. In kurzer Zeit wird sich dadurch dieses arme Dorf zum wohlha,
bonden Orte umwandeln.
Zlabings, mähr. Städtchen in der südwestlichen Ecke des Iglauer
Kreises, mit 2,000 Einw. und einem eisenhaltigen Gesundbrunnen,
der zum Trinken und Baden gebraucht wird.
Zloczuw, galiz. Stadt und Hauptort des Zlocz6wer Kreises,
liegt zwischen Waldungen und mehreren Teichen, die ihren Abfluß gegen
Nordwest in den Bug haben, hat ein Schloß und 599 Häuser mit
3,960 Einwohnern. Es ist hier der Sitz des Kreisamtes für den Zlo-
czower Kreis und eine Kreishauptschule.
Zloczöwer NreiS/ in Galizien, hat ein Areal von 98-^ geo-
graph. Q. M., auf welchem Raume 6 Städte, 19 Marktfl. und 319
Dörfer mit 212,450 Bewohnern gezählt werden. Die Hauptnahrungs-
zweige der Kreisbewohner sind Feldbau und Handel; jener wird im
Ganzen durch einen ziemlich guten Boden begünstigt, der indessen doch
durch Sümpfe und einzelne Sandfelder theilweise auch sehr unfrucht-
bar' ist. -
Zna^m, mähr. königl. Stadt und Hauptort des Znaymer Krei-
ses, am linken Ufer der Thaya, zum Theil auf einem südostwärts ab-
hängenden Hügel, in einer angenehmen und fruchtbaren Weingegend
gelegen, ist nicht von großem Umfange, aber wohl gebaut, hat 2 Plä-
tze, 4 Vorstädte, und zählt mit diesen 771 Häuser und 6,000 Ein-
wohner. Von den Gebäuden sind nennenswerth: Die Pfarrkirche des
heil. Nicolaus, ein schönes altdeutsches Gebäude im gothischen Styl)
mit einer merkwürdigen Kanzel in Gestalt der Erdkugel; die St. Wen-
zelskirche, die älteste, eigentlich 2 Kirchen über einander; das Kreis-
amtsgebaude; das Rathhaus; das Gebäude des Salzamtes; an der
westlichen Seite der Stadt die alte landesfürstl. Burg und ehemahlige
Residenz der mähr. Fürsten, gegenwärtig ein Militärspital, und un-
weit der Burg eine merkwürdige im Innern mit Fresken bedeckte Ro-
tunde (Heidentempel genannt), mit angebautem Eacrarium, wahr-
scheinlich von 1180, jetzt leider zu einem Holzgewölbe verwendet. ^-
Z.Hat ein Gymnasium, eine Hauptschule und ein Militär-Knaben-Er-
ziehuttgshaus, ein Dominicanerkloster, eine große Salpeterplantage,
eine Essigsiederey und viel Wein- und Senfbau in der Gegend. — Die
Stadt war einst als böhmisch-mährische Gränzfestung von Wichtigkeit,
und erwarb sich den Beynahmen: „Die Treue." Sie verlor aber seitdem
viel. Hier starb Kaiser Siegmund. Wallen stein bildete 1631 hier
sein Heer, und am 14. Iuly 1809 wurde, nach einem bey Z. vorge-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie