Page - 11 - in Österreichs allgemeine Baumzucht - Abbildungen in- und ausländischer Bäume und Sträucher, deren Anpflanzung in Österreich möglich und nützlich ist

T a b u l a 7 . Acer rubrum mas. Linn. Acer dafycarpum. Er hart. Scarlet ßowefd Maple. Erable rouge d'Americjue. Die feuchten und fumpfigen Brüche der virginifchen und penfylvanifchen Wälder find der natürliche Standort diefes Ahorns. Die Zwitterblüthen, mit gellielten männlichen vermengt Fig. a., b. kommen gegen die Mitte des Aprills, auch oft früher zum Vorfchein , und zieren den Baum einige Wochen, bevor die Blätter her- vor brechen. Die ungeftielten männlichen Blumen Fig. e. welche gewöhnlich acht bis zwölf Tage frü- her, als die erftern erfcheinen, leiden oft vom Frolte, und fällen defshalb zeitig ab. Der Same Fig. d. reift zu Ende May, und hat in diefer Zeit einen fo fchwachen Halt, dafs ihn auch ein geringer Wind davon wehen kann, daher das Einfammeln deflelben bis zur vollkommenen Reife nicht verfchöben werden darf. Es ilt rathfam, folchen an einem fchattigen Orte gleich auszu- fäen , und mit lockerer Erde, höchltens einen Zoll hoch j zu bedecken; er läuft leicht auf, und durch ihn können eine Menge Bäume erzogen werden. In Ermanglung des Samens thut das Einäugeln auf Stämme des gemeinen weifsen Ahornes (acer pfcudo -platanus tab. i.J oder auch das Ablegen in die Erde vortreffliche L?ienlte. Der auffallende Unterfcnied zwifchen den Blättern des Zwitterbaumes Fig. c., und des männli- chen Fig. f. ilt am leichteflen an den Blättern derjenigen Zweige des männlichen Stammes wahrzu- nehmen, welche den folgenden Frühling Blüthen tragen werden, an den ftärkern Trieben aber kaum fichtbar Diefe Bemerkung gründet fich auf die Beobachtung vieler männlichen Stämme, welche der VerfafTer in dem , durch Anordnung und Reichthum exotifcher Holzarten fo merkwürdigen Garten des rufTilch - kayferlichen Herrn Bothfchafters, Fürften von Gallizin, oft anzuftellen die Gelegenheit hatte. Die jungen Zweige find im Winter röthlichbraun, mit gelblichten Puncten befireut, und die Knofpen roth. Der Wuchs der männlichen Stamme ilt unter gleichen Umftanden fchnetler, als jener der Zwit- ter oder weiblichen, das Holz aber von erltern für Künltler und Handwerker weniger brauchbar. Sumpfige Plätze, die feiten einigen Nutzen tragen, befonders in Gegenden, wo es am Holze mangelt, könnten vortheilhaft benutzet werden, wann man folche mit diefen Bäumen bepflanzete. Gruppen vom rothen Ahorn in Verbindung mit den wenigen zugleich blühenden Gewächfen, wie Cornus mas, Salix capraea mas, Daphne Mezereum und Laureola, und weil diefe fämmtlich im ent- blätterten Stande blühen, verwebt mit dem Immergrün einiger Thuya Orientalis, Mefpilus pyracantha llcx aquifolium, Hadera lielix, auf einem mit März - Veilchen, Priinuln, und dem Leberkraute be- pflantzten Boden, würden in den erfien Frühlingstagen ein wahres VeYgnügen gewähren. Dazwifehen gepflantzte Kiele des Crocus vernus, der Scylla bifolia, des Ranunculusficaria würden diefen Teppich noch verfchönern; auch im Herblte wird diefe Gruppe, wegen der fchönen rothen Farbe, welche die Blätter in diefer Jahrszeit annehmen, nicht unangenehm fevn, befonders wann man die letzten Blü- C 2 11