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Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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Entscheidung über Vor- und Nachteile beinhaltet, hingegen bei unfreiwilliger Migration bereits bestehende oder zu erwartende zukünftige Gewalthand- lungen Individuen zur Abwanderung zwingen. Dass diese Definition nicht standhält, kann durch folgende Argumente untermauert werden. Grund- sätzlich wird freiwillige Migration mit Arbeitsmigration gleichgesetzt. Dies kann zum Trugschluss im Zusammenhang mit genderspezifischen Aspekten führen, da die Migration von Frauen auch familiär bedingt sein könnte. [vgl. Birsl 2005, 32] Inwieweit jedoch dieses Argument von Ursula Birst [2005] auch bei der Migration von Pflegekräften zutrifft, wird im sechsten Kapitel nachgegangen, da auch die Vermutung angestellt werden kann, dass gerade in diesem Berufsfeld Migration aufgrund der ökonomischen Situ- ation - hohe Lohnunterschiede, gute Beschäftigungsmöglichkeiten - auch für Frauen begründbar ist. Der zweite Aspekt, der die Schwierigkeit der Differenzierung zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Migration aufzeigt, wirft zu Recht die Frage auf, ob durch die „fehlende[n] Möglichkeiten, die eigene Existenz oder die der Familie in der Heimatregion zu sichern" [Birst 2005, 32] überhaupt Freiheiten in der Entscheidung bestehen. So muss also darauf hingewiesen werden, dass keine eindeutigen Grenzen von Freiwillig- keit und Unfreiwilligkeit bestehen und damit eine klare Zuordnung nicht immer möglich ist. Es wird daher auch angedacht, diese Unterscheidung aufzugeben. [vgl. Birsl 2005, 32f.] Schließlich spielt der Aspekt des Umfanges noch eine entscheidende Rolle. In diesem Bereich wird zwischen Einzel-, Gruppen- und Massenwande- rungen unterschieden [vgl. Treibei 1999, 20] oder bei anderen Autoren zwischen Kollektiv- und Individualwanderung. In der Soziologie wird erst bei Kollektivwanderung oder im Falle von „ Wanderungsentscheidungen [, die] zumindest kollektiv geteilt sind" [Birsl 2005, 40] von Migration gesprochen. So lange also Pionierwanderung keine Kettenmigration aus- gelöst hat, wird diese als Migration nicht oder nur sehr schwer erkannt. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass nur selten einzelne Pioniere, sondern meist gleichzeitig mehrere Personen wandern. Hinzu kommt, dass davon ausgegangen werden kann, dass die meisten Migrantinnen in ei- nem Verband - Familie oder Freunde - leben und daher Entscheidungen mehr oder weniger kollektiv gefällt wurden und werden. [vgl. Birst 2005, 40ff.] 21
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Pflegekräftemigration nach Österreich Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien
Title
Pflegekräftemigration nach Österreich
Subtitle
Eine empirische Analyse
Author
Maureen Lenhart
Publisher
PETER LANG - Internationaler Verlag der Wissenschaften
Date
2010
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
ISBN 978-3-631-75391-0
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
304
Category
Medizin
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