Page - 29 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
Image of the Page - 29 -
Text of the Page - 29 -
Zwei wesentliche Übergänge charakterisieren den Weg von der Motivation
zur tatsächlichen Handlung. Der erste Übergang beschreibt die Intentions-
bildung, die zwischen dem Abwägen der Handlung aufgrund personenbezo-
gener und situationsbezogener Einflüsse und dem Planen und Handeln liegt
und damit festlegt, welche Motivation tatsächlich zur Handlung führt. Zwi-
schen den beiden Volitionsphasen wird festgelegt, welche der zuvor gebil-
deten Intentionen tatsächlich „Zugang zur Handlung erhält" [Heckhausen,
Heckhausen 2006, 7]. Schließlich kommt es zur Bewertung der Handlung
und damit auch zur Ursachenerklärung. [vgl. Heckhausen, Heckhausen
2006, 7]
überträgt man dieses Modell nun auf den Vorgang der Migration, muss
folgender Aspekt berücksichtigt werden. In dieser Arbeit werden Personen
vor und nach einer Handlung zu den Gründen der Migration befragt. Da-
mit wird - ausgehend von diesem Modell - die Handlung von zwei Seiten
betrachtet - prädezisional und postaktional.
Länder
Für das Thema der Pflegekräftemigration ist für Österreich als Zielland -
also Immigrationsland - vor allem der mittel- und südosteuropäische Raum
von entscheidender Bedeutung. Wie im Kapitel 5 intensiv diskutiert, sind
wichtige Herkunftsländer - also Emigrationsländer - Deutschland, die Phi-
lippinen, die Slowakische Republik, Polen, die Tschechische Republik und
die beiden südlichen Länder Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Bei Be-
trachtung der Emigrationsländer wird klar, dass die Migration aus Entwick-
lungsländern für Österreich nur eine untergeordnete Rolle spielt, weshalb
sie in dieser Arbeit nicht behandelt wird. Der Fokus liegt nur auf fünf der
zuvor genannten Länder - die Slowakische Republik, Polen, die Tschechi-
sche Republik, Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Begründen lässt sich
dies aus der Wanderungsgeschichte zwischen Österreich und dem ehemali-
gen Jugoslawien und mit der Entwicklung der Europäischen Union im Jahr
2004.
29
Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien