Page - 85 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
Image of the Page - 85 -
Text of the Page - 85 -
mit diesen Faktoren, dem Rekrutierungsprozess und dem Mangel an Ge-
sundheitspersonal und ihrem Einfluss auseinandergesetzt und sind der Frage
nachgegangen, welche Folgen dies für die Globalisierung des Arbeitsmark-
tes und für das Gesundheitspersonal haben könnte. Auch in dieser Arbeit
wird primär auf Entwicklungsländer und auch englischsprachige Industrie-
länder eingegangen. [vgl. Clark et al. 2006, 42f.]
Eine weitere Studie, die sich mit der Migration von Arbeitskräften aus dem
Gesundheitsbereich auseinandersetzt, ist jene von Stephen Bach [2006].
Ausgehend vom Mangel an Gesundheitspersonal vor allem in Entwick-
lungsländern und dem Zuwachs in den Industrieländern, wird die Frage
aufgeworfen, welche Konsequenzen dies für die Gesundheitssysteme hat. In
diesem Zusammenhang wird auch auf Gründe für Migration eingegangen
und wieder dem Phänomen der Push-Pull-Faktoren nachgegangen. Auch
hier werden Lohn, Beschäftigungsbedingungen, Weiterbildungsmöglichkei-
ten und Arbeitsumfeld als wesentliche Faktoren identifiziert. Und auch in
dieser Arbeit wird der besondere Aspekt des Mangels an Pflegekräften an-
gesprochen und der Zusammenhang zur aktiven Rekrutierung hergestellt.
Zusätzlich wird jedoch auch das Phänomen der Lockerung der gesetzlichen
Einwanderungsregelungen angesprochen. Dieser Trend wird vor allem in-
nerhalb der OECD-Länder beobachtet. [vgl. Bach 2006, lff.]
Im Mittelpunkt der Arbeit von Katja Borchardt [2006] steht die Analyse
von Faktoren, die den Bestand wie auch die Migrationsströme ausländi-
scher Ärztinnen in Deutschland beeinflussen. Ausgangspunkt bildet die
Analyse der unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen für Migra-
tion und besondere Regelungen für Ärztinnen. [vgl. Borchardt 2006, lff.]
Im folgenden stellt die Autorin in einer Übersicht die wesentlichen mik-
ro- und makroökonomischen Faktoren und operationalisierenden Variab-
len dar. Als makroökonomisch orientiert werden Reallohnunterschiede,
Beschäftigungschancen und lokale - nicht handelbare - Güter betrachtet.
Operationalisiert werden können diese laut Autorin unter anderem durch
kaufbereinigte Lohnsätze und Pro-Kopf-Einkommen, Arbeitslosenquoten,
offene Stellen, Indizes der Lebenshaltungskosten und Urbanisierungsgrad.
Mikroökonomisch orientiert sind - auf das Individuum bezogen - Alter,
Qualifikation, Familienstand, ,,Optionswert des Wartens" auf Arbeit, Risi-
kodiversifikation, Migrationskosten, Informations- und Suchkosten. Auch
85
Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien