Page - 158 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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die Analyse mit einfließen. Die seit Jahren bestehenden Wanderungsströme
zwischen Österreich und Deutschland [siehe zum Beispiel Statistik Austria
2007d, 24; Statistisches Bundesamt 2007, 62) bedürften einer eigenen Ana-
lyse, die sich vor allem mit der historischen Verbindung, der kulturellen und
der sozialen Nähe der beiden Länder konzentriert auseinandersetzen sollte.
Im Folgenden werden nun zuerst, basierend auf dem Konzept in Kapitel
4, die einzelnen Dimensionen und Faktoren, die Migration in der Vergan-
genheit (siehe die Kapitel 6.1 und 6.2) begründen, analysiert. Die Struktur
der Analyse auf den beiden Ebenen unterscheidet sich jedoch. Auf Makro-
Ebene werden nicht alle sechs Dimensionen einzeln untersucht. Stattdessen
werden diese in drei Gruppen eingeteilt. So werden die ökonomischen und
demografischen, sozialen und kulturellen und politischen und legislativen
Aspekte jeweils zusammengefasst dargestellt. Begründet wird dies mit den
nicht immer klaren Trennungsmöglichkeiten zwischen den besagten Aspek-
ten. Zusätzlich wird stets darauf Bedacht genommen, die zwei südlichen
Nachbarn den drei neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gegen-
überzustellen und damit die wesentlichen Unterschiede aufzuzeigen. Im
Gegensatz dazu wird auf Mikro-Ebene der Schwerpunkt der Analyse der
Vergangenheit auf die Art der Migration gelegt - pendeln die Personen oder
haben sie ihren Wohnsitz nach Österreich verlegt (siehe Kapitel 1.3.2)? Dem
schließt sich eine Analyse der Gründe für Migration für die Zukunft an. Zu-
sammenfassend kann gesagt werden, dass der Vergleich der beiden Ebenen
in der Vergangenheit aufzeigen wird, inwieweit Ergebnisse auf aggregierter
Ebene durch individuelle Entscheidungen bestätigt werden können. Die an-
schließende Analyse der Gründe für die Zukunft wird Aufschluss über die
zeitliche Entwicklung geben.
6.1 Die Gründe für Migration - Die Analyse auf Makro-Ebene
Das Ziel der nun folgenden Darstellung ist die Identifizierung der Grün-
de für Migration mithilfe deskriptiv-statistischer Daten. Ergänzend neben
Datenbanken, wie jene von Eurostat, der WHO, der OECD, des wiiw und
den nationalen statistischen Ämtern, wird auch Sekundärliteratur herange-
zogen. Aufgrund des Mangels spezifischer Daten zur Pflegekräftemigration
muss in einigen Bereichen auf allgemeines Datenmaterial zurückgegriffen
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien