Page - 168 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitslosigkeit
Ausgebend von den allgemeinen Bevölkerungsentwicklungen in den einzel-
nen Ländern, muss die Frage über Beschäftigungs- und Erwerbstätigkeit und
den dementsprechenden Strukturen aufgeworfen werden. An dieser Stel-
le gibt es zwei wesentliche Bereiche, die von Relevanz sind. Einerseits die
Frage der Art der Beschäftigung von Frauen und Männern und in diesem
Kontext die Teilzeittätigkeit, andererseits die Beschäftigung im Bereich des
Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesens. Betrachtet man den ersten As-
pekt, so lässt sich erkennen, dass prinzipiell „der Anteil der erwerbstätigen
Männer im arbeitsfähigen Alter" [Europäische Kommission 2008, 53) jenen
der Frauen übersteigt. Dies zeigt sich nicht nur für die in Tabelle 36 ausge-
wählten Länder, sondern auch für viele der EU-Mitglieder. Die niedrigste Be-
schäftigungsquote bei Frauen hat Bosnien und Herzegowina zu verzeichnen.
Hier liegt die Quote, wie auch in der Türkei, bei nur 24 %. Die allgemeine
Tendenz zeigt aber, dass gerade die Beschäftigungsquote bei Frauen in den
EU-Mitgliedstaaten in den letzten Jahren kontinuierlich anstieg. Ausnahmen
waren hierbei die Tschechische Republik - die Quote blieb in etwa gleich -
und Polen - die Quote sank leicht. Hingegen konnte beispielsweise Kroatien
einen Anstieg verzeichnen. [vgl. Europäische Kommission 2008, 53ff.]
In diesem Zusammenhang ist auch der Anteil an Teilzeittätigkeit92 zu be-
achten. Hier zeigt sich, dass Frauen verstärkt in Teilzeit tätig sind, wobei
es jedoch große nationale Unterschiede gibt. So verzeichnete die Slowakei
im Jahr 2007 einen Anteil von 4,5 % Frauen, die teilzeitbeschäftigt sind.
Im Vergleich dazu sind es im selben Jahr in der Tschechischen Republik
8,5 %, in Polen 12,5 %, in Österreich 41,5 % und in Kroatien im Jahr
2006 11, 7 % - alles in allem ein sehr heterogenes Bild. Betrachtet man
im Gegensatz dazu den Anteil der Männer an Teilzeittätigkeit, so sind die
Differenzen nicht so stark ausprägt. Den niedrigsten Anteil hatte wieder
die Slowakei im Jahr 2007 mit 1,1 %. Den höchsten Anteil der hier analy-
sierten Länder hatte Kroatien im Jahr 2006 mit 7,5 % (siehe Tabelle 3693).
92 Zur Teilzeitbeschäftigung werden laut Eurostat jene Tätigkeiten mit weniger als 35
Stunden pro Woche gezählt. [Eurostat 2008, zuletzt abgerufen: 30.06.2008]
93 Eine Analyse zur Teilzeitbeschäftigung in Bosnien und Herzegowina ist aufgrund des
Datenmangels nicht möglich. Für die Föderation Bosnien und Herzegowina wird
jedoch ein Anteil von 12,8 % angeführt. [eigene Berechnungen auf Basis der Daten
der Federalni Zavod Za Statistiku 2007, 247]
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien