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Kollaborierende Roboter in der Pflege …
dieser Simulatoren in der MRK zwar sinnvoll, aber nicht ausreichend. Zur Planung,
Auslegung und Programmierung von MRK-Systemen können kontinuierliche Simulato-
ren mit Ergonomiesimulation kombiniert werden. Die Integration von MRK-Systemen
in Supply-Chain-Abläufe lässt sich mithilfe diskreter ereignisorientierter Simulatoren
logistisch planen und optimieren.
Aussagen zur Verbesserung leistungsrelevanter arbeitswissenschaftlicher Parameter
lassen sich mithilfe dieser Systeme jedoch nicht erzielen. Einen möglichen Ansatz zur
Lösung dieser Problematik stellt die in der Kraftwerkstechnik verbreitete Methode der
Full-Scope-Simulation dar.
1.9.3 Full-Scope-Simulation
Full-Scope-Simulatoren werden bislang ausschlieĂźlich in der Kraftwerkstechnik ein-
gesetzt, dort insbesondere in der Nukleartechnik. Eine typische Definition aus der Litera-
tur lautet wie folgt:
„A full scope simulator is a simulator incorporating detailed modeling of systems of
Unit One with which the operator interfaces with the control room environment. The
control room operating consoles are included. Such a simulator demonstrates expected
plant response to normal and abnormal conditions“ (Licence-Document-1093 2006).
Demnach wird unter einem Full-Scope-Simulator ein Simulator verstanden, der das
Verhalten der modellierten Referenzanlage (hier in der Fachsprache der Kraftwerks-
technik: Unit One) nachbildet, um die Interaktionen des Bedieners mit der Anlage zu
untersuchen. Die Bedienelemente der Referenzanlage sind Bestandteil der Full-Scope-
Simulation. Ein solcher Simulator wird eingesetzt, um Bediener im Umgang mit den
regulären und irregulären Betriebszuständen der Anlage zu schulen.
Im Kraftwerksbetrieb wird eine ständige und effektive Schulung der Bediener
gefordert. Dabei ist das Ziel, die Kraftwerke sicher und effizient zu betreiben. Viele
wichtige Teile der Schulungsprogramme werden dabei durch solche Full-Scope-Simu-
latoren durchgeführt. Diese Schulungsprogramme sollen die Entscheidungsfähigkeit und
Analysekompetenz der Bediener erhöhen und diese auf Probleme vorbereiten, die beim
Betrieb der eigentlichen Anlage auftreten können (Tavira-Mondragon und Cruz-Cruz
2011). Full-Scope-Simulatoren sind dabei als ein effektives Werkzeug fĂĽr die Bediener-
schulung anerkannt und werden insbesondere fĂĽr Kernkraftwerke eingesetzt.
Durch den Einsatz einer Vielzahl unterschiedlicher Mensch-Maschine-Schnittstellen
wird der Mensch unmittelbar in die Abläufe der Simulation einbezogen. Darüber hinaus
ergibt sich ein kausaler Zusammenhang zwischen den Handlungen des Menschen und
den daraus resultierenden Systemzuständen. Zusätzlich zur Verbesserung der Bediener-
leistung durch die Schulungsprogramme werden solche Simulatoren auch zur Ver-
besserung der Anlagen- und Personalsicherheit, der Zuverlässigkeit sowie zur Senkung
der Betriebskosten eingesetzt. Full-Scope-Simulatoren werden oft auch zur Einarbeitung
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