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Erfahrungen aus dem Einsatz von Pflegerobotern …
Externe Geräte fallen weg, was mobile Anwendungen und das Umstellen des Roboters
vereinfacht.
Durch die Kombination der drei Aspekte – Persönlichkeit, künstliche Intelligenz und
Integration von Soft- und Hardware – kann F&P Kunden adressieren, welche die Kosten-
oder Integrationshürden konventioneller Roboter bisher als zu hoch erachtet haben.
In Zusammenarbeit mit der Psychologin Alina Gasser wurde die Wirkung der
F&P-Pflegeroboter auf ältere Leute 2017 wissenschaftlich untersucht. Dabei konn-
ten verschiedene Aspekte des Roboters, wie zum Beispiel seine optische Wirkung und
Sprachfunktionen, in realer Umgebung beobachtet werden. Der folgende Bericht dieser
Studie zeigt, dass vor allem Menschen, die stark auf Hilfe angewiesen sind, positiv auf
robotische Hilfestellung reagieren.
3.6 Erfahrungen aus dem Einsatz: Feldstudie im Rahmen einer
Masterarbeit
Erste Feldstudien wurden im Rahmen einer Masterarbeit in Persönlichkeits- und Ent-
wicklungspsychologie der Universität Basel durchgeführt.
3.6.1 Nutzerzentrierte Forschung Mensch-Roboter-Interaktion
Wie kürzlich in einer Forschungsarbeit von Bilyea et al. (2017) ausgeführt, haben die
meisten technologischen Fortschritte im Bereich der Pflegeroboter in den letzten
12 Jahren stattgefunden. Es ist deshalb wenig überraschend, dass Forschung in diesem
Bereich noch in den Kinderschuhen steckt. Frühe Arbeiten von Scopelliti et al. (2005)
zeigen, dass die Akzeptanz von und Einstellung zu Robotern, insbesondere bei älteren
Menschen, nicht nur von den praktischen Vorteilen abhängen, sondern aus komplexen
Beziehungen zwischen den kognitiven, affektiven und emotionalen Komponenten der
Menschen und ihren Vorstellungen von Robotern entstehen. Sie fanden heraus, dass
ältere Menschen ein höheres Misstrauen gegenüber der Technik hatten und diese auch
komplizierter zu bedienen fanden. In ähnlichen Studien hat sich gezeigt, dass ältere
Menschen auch früher aufgaben, wenn sie Schwierigkeiten hatten (Giuliani et al. 2005).
Andererseits stellten Stafford et al. (2014) fest, dass Bewohner von Alters- und Pflege-
heimen, die physische Einschränkungen hatten, einen Roboter eher benutzten als körper-
lich gesunde Bewohner. Ähnlich haben Tinker und Lansley (2005) und Pain et al. (2007)
dokumentiert, dass ältere Menschen besonders bereit waren, Technologie zu akzeptieren,
wenn sie sich an einen spezifischen Bedarf richtete und ihnen somit mehr Unabhängig-
keit brachte. Forschung, die als Kernpunkt die Interaktion zwischen Mensch und Robo-
ter hat, war bisher meist beobachtend, unterlag künstlichen Bedingungen und wurde
nur mit Fotos und Videos von Robotern durchgeführt, statt experimentell und in rea-
len Umgebungen. Daten wurden überwiegend durch Fragebogen (Giuliani et al. 2005;
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