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52 M. FrĂŒh und A. Gasser
zweiten Mal mehr persönliche Dinge preisgeben wĂŒrde als beim ersten Kontakt, sofern sie
den Roboter aufgrund der Interaktion mochte.
3.7.2 Zweiter Test
Im ersten Teil wurden die Teilnehmenden in ihren privaten RĂ€umen besucht, wo der
erste Teil des Interviews stattfand. Sie wurden dann zum Gemeinschaftsraum der
Bewohner begleitet, wo sie nach einer kurzen EinfĂŒhrung mit dem Roboter in der Inter-
aktion ein paar vorgegebene Aufgaben lösten. Die Interviewerin, ein Assistent und
die Technikerin waren immer anwesend. In einigen FĂ€llen war auch Pflegepersonal
anwesend, das aus dem hinteren Teil des Saals bei der Interaktion zuschaute. Die Techni-
kerin saĂ hinter dem Teilnehmenden und steuerte das Herumfahren des Roboters.
Nachdem sichergestellt war, dass sich die Teilnehmenden wohlfĂŒhlten, wurde das
Skript gestartet. Die eine HÀlfte der Teilnehmenden erlebte den Roboter mit den Körper-
bewegungen, die andere HĂ€lfte ohne. Die Teilnehmenden wurden den Bedingungen
zufÀllig zugeteilt. Der erste Schritt des Roboters war es, sich dem Teilnehmenden zu
nĂ€hern, ihn zu begrĂŒĂen und sich selbst als Angela vorzustellen. Die Aufgaben wĂ€hrend der
Interaktion waren, dem Roboter ein neues Objekt beizubringen, zu wÀhlen, ob als Gegen-
leistung fĂŒr diese Hilfe ein Lied gehört werden wollte, das neu gelernte Objekt auf den
Boden zu legen und dem Roboter zu befehlen, den Gegenstand aufzuheben. Nach diesen
kooperativen Aufgaben verabschiedete sich der Roboter und fuhr weg. Die Teilnehmenden
berichteten dann im nĂ€chsten Teil ĂŒber ihre Erfahrungen und bewerteten den Roboter
auf der Godspeed-Anthropomorphism-Scale mit dem Interviewer. Am Ende erhielten die
Teilnehmenden als Dankeschön ein kleines Konfekt und wurden gefragt, ob sie gerne ein
Foto von sich selbst mit dem Roboter zusammen möchten, um es als Souvenir zu behalten.
3.8 Feedback von Benutzern und deren Implikationen
Ziel der Studie war es, das Zusammenwirken einer Àlteren Person mit einem Roboter
zu beobachten, zu erforschen und zu beschreiben, und zwar anhand von Interaktionen
mit dem Roboter P-Rob in einem Alters- und Pflegeheim in einer regionalen Schweizer
Stadt. Dieser Abschnitt fasst die Auswirkungen der Ergebnisse und Antworten auf die
Forschungsfragen zusammen.
3.8.1 Konsequenzen von persönlichen Faktoren und bereits
bestehenden Mindsets
In erster Linie waren die Ă€lteren Personen sehr neugierig. Dass eine gröĂere Anzahl
von Ă€lteren Menschen teilnehmen wollte, als ursprĂŒnglich geplant war, zeigt, wie inte-
ressiert sie waren. Persönliche Faktoren wie körperliche BeeintrÀchtigung hatten einen
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