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70 K. Janowski et al. 4.3.1 Sprachliche FĂ€higkeiten Die erste HĂŒrde bei der natĂŒrlichsprachlichen Kommunikation ist, ein klares Audio- signal von einer einzelnen Person zu erhalten. Dazu werden meistens mehrere Mikrofone gleichzeitig genutzt, um den Sprecher zuerst im Raum zu lokalisieren. Anschließend ist es möglich, die Mikrofone optimal auf diese Person auszurichten (zum Beispiel durch Drehung des Roboterkopfes) oder StörgerĂ€usche aus anderen Richtungen rech- nerisch auszufiltern. Der Roboter Reeti1 hat beispielsweise zwei Mikrofone unterhalb der Augenkameras, wĂ€hrend bei Nao2 und Pepper3 jeweils vier ĂŒber die Oberseite des Kopfes verteilt sind. GerĂ€te aus Amazons Echo-Reihe4, der Schnittstelle zu Alexa, ver- wenden je nach Modell vier, sieben oder sogar acht Mikrofone. Menschliche Sprache ist umfangreich und komplex, sodass es kaum möglich ist, den gesamten Wortschatz und alle grammatikalisch möglichen Formulierungen in einem Rechenmodell abzudecken. Umgangssprache oder regionale Dialekte erschweren dies zusĂ€tzlich, und manche Nutzer halten sich schlichtweg nicht an sprachliche Gepflogen- heiten, sei es aus Bequemlichkeit oder mangelnder Kenntnis. In der Praxis ist der Dialog mit solchen Systemen daher oft noch auf einfach strukturierte Fragen und kon- krete Befehle begrenzt. Aktuelle Sprachassistenten nutzen die Rechenzentren der zugehörigen Firmen, um derartige Funktionen anzubieten (Chung et al. 2017). Durch Zugriff auf deren umfangreiche DatensĂ€tze und hohe Rechenleistung ist es möglich, aufwendigere maschinelle Lernverfahren zur Interpretation natĂŒrlicher Sprache einzu- setzen, fĂŒr welche kleineren GerĂ€ten wie Mobiltelefonen oder dem Amazon Echo die nötige Hardware fehlt. Auch Roboter wie Nao und Pepper verwenden diesen Ansatz zur Spracherkennung.5 Ein Nachteil dieser Lösung ist allerdings die AbhĂ€ngigkeit von einer stabilen Internetverbindung, was besonders in lĂ€ndlichen Gegenden oft schwierig ist. Dazu kommen massive Bedenken bezĂŒglich PrivatsphĂ€re und Datenschutz, da der- artige GerĂ€te theoretisch jederzeit Tonaufnahmen an die Herstellerfirma senden kön- nen. Falls die Verbindung nicht ausreichend gesichert ist, besteht außerdem die Gefahr von unautorisierten Zugriffen oder Manipulation durch Außenstehende (Chung et al. 2017). Diese Nachteile können durch die Verwendung quelloffener Software oder pri- vat eingerichteter Server umgangen werden, was allerdings mit deutlich höherem Ent- wicklungsaufwand verbunden ist. Damit ein sozialer Agent dem Nutzer in natĂŒrlicher Sprache antworten kann, muss zuerst ein Text dafĂŒr erzeugt werden. Dazu kann beispielsweise ein vorgegebenes TextgerĂŒst mit aktuellen Informationen vervollstĂ€ndigt werden, was sich besonders fĂŒr funktionale 1http://reeti.fr/index.php/en/detailen. 2http://doc.aldebaran.com/2-1/family/robots/microphone_robot.html. 3http://doc.aldebaran.com/2-5/family/pepper_technical/microphone_pep.html. 4https://www.amazon.de/dp/B06ZXQV6P8. 5https://developer.softbankrobotics.com/us-en/documents/top-100-questions.
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Pflegeroboter
Title
Pflegeroboter
Author
Oliver Bendel
Publisher
Springer Gabler
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-22698-5
Size
17.3 x 24.6 cm
Pages
278
Category
Technik
Web-Books
Library
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