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Sozial interagierende Roboter in der Pflege
den Kopf hängen lassen oder aufgeregt mit den Armen gestikulieren. Allerdings ist bei
diesen Animationen zusätzlich darauf zu achten, dass die Roboter nicht umfallen oder
mit Personen und Gegenständen kollidieren können.
Weitere Möglichkeiten sind die Anpassung der Sprachausgabe und das Abspielen
emotional behafteter Geräusche, etwa Weinen oder einer fröhlichen Fanfare, sowie der
Einsatz von Farbsignalen, welche rein symbolisch sein oder physiologische Reaktionen
wie Erröten und Erblassen nachahmen können. Als Beispiel sei auf eine Perzeptions-
studie von Häring et al. (2011) verwiesen, die untersucht, inwiefern sich Emotionen
durch Augenfarbe und Geräusche, aber auch durch Körperposen und -bewegungen der
humanoiden Roboter der Firma Aldebaran Robotics wiedergeben lassen.
4.3.3 Sozial situiertes Lernen
Die Anpassung des Roboters an den individuellen Nutzer spielt für Pflegeanwendungen
eine bedeutende Rolle. Hierbei gilt es einerseits, die individuellen, zum aktuellen Zeit-
punkt bzw. zu der aktuellen Situation vorliegenden Präferenzen des Menschen zu
berücksichtigen, und andererseits den Roboter auch erlernen zu lassen, durch welches
Verhalten der Nutzer langfristig engagiert werden kann. Dabei sollte auf einige Faktoren
Rücksicht genommen werden, wie etwa die Persönlichkeit, Stimmung und Präferenzen
des Nutzers, aber auch mögliche körperliche Einschränkungen.
Um erlernen zu können, welches Roboterverhalten in welcher Situation das beste
ist, kommen oftmals Algorithmen des bestärkenden Lernens zum Einsatz. Dabei ver-
sucht der Roboter autonom unterschiedliche Verhaltensweisen und erhält dafür jeweils
Abb. 4.2 Emotionale Mimik bei Hanson RoboKind R50 (oben) und Robopec Reeti (unten)
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