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814 Sozial interagierende Roboter in der Pflege Verhaltensweisen wie professionelle oder freundschaftliche Sprache oder die Häufig- keit des gezeigten Lächelns variiert. Interessanterweise wurde der Roboter in der Rolle als Gefährte nicht nur eher akzeptiert und als freundlicher empfunden, sondern auch als kompetenter bewertet. Diese Ergebnisse legen nahe, dass bei der Umsetzung von Assistenzsystemen für ältere Menschen besonders auf die Integration von sozialen Ver- haltensaspekten geachtet werden sollte. 4.7 Konklusion Sozial-interaktive Roboter unterscheiden sich von reinen Pflegerobotern durch ihre Fähigkeit, das Kommunikationsverhalten von Menschen oder Tieren nachzuahmen. Dadurch ist nicht nur die Handhabung dieser Geräte mit einem geringeren Lernaufwand verbunden, sondern es steigt auch die Bereitschaft von pflegebedürftigen Personen, diese Hilfsmittel zu nutzen. Noch sind viele Herausforderungen zu bewältigen, um Roboter mit all den sozialen Kompetenzen auszustatten, welche sie für den Einsatz in diesem zutiefst persönlichen Aufgabenfeld benötigen. Die Wahrnehmung und Interpretation menschlicher Signale – insbesondere solcher, deren Bedeutung von der jeweiligen Situation abhängt – wird zwar immer weiter verbessert, muss aber noch den Schritt vom Labor in die Realität schaffen, wo sie mit der unvorhersehbaren Vielfalt menschlicher Ausdrucksweisen, Familien- und Wohnsituationen konfrontiert wird. Auch in puncto Datenschutz und Privatsphäre sind noch wichtige Fragen zu klären. Pflege ist immer mit einem gewissen Grad an Abhängig- keit verbunden, weswegen es zwingend erforderlich ist, dass die Betroffenen ihren künst- lichen Assistenten vertrauen können. Beim Erscheinungsbild und Verhalten der Roboter muss noch die richtige Balance zwischen Realismus und Stilisierung gefunden werden, welcher von unzähligen Faktoren wie dem konkreten Einsatzzweck, persönlichen Vor- lieben des Nutzers und den tatsächlichen Fähigkeiten des Roboters abhängt. Die hier genannten Studien zeigen, dass soziale Roboter bereits auf dem heutigen Stand der Technik ein wertvolles Werkzeug sein können, um die Lebensqualität pflege- bedürftiger Personen zu steigern und Brücken zwischen ihnen und ihren Mitmenschen zu bauen. Ähnlich wie bei Heimcomputern, Mobiltelefonen und Speichermedien ist auch bei Robotern damit zu rechnen, dass die benötigte Technologie zunehmend leistungs- fähiger, kleiner und kostengünstiger werden wird. Während weltweit Forschungsprojekte gefördert werden, um die beschriebenen Herausforderungen zu lösen, steigt auch der Anteil der Bevölkerung, welcher mit derartigen Assistenztechnologien und Zukunfts- visionen aufwächst. Entsprechend werden sich die Fähigkeiten sozialer Roboter und die Bereitschaft der Menschen, diese zu nutzen, einander weiter annähern, und die Vision vom hilfreichen Robotergefährten wird sowohl in professionellen Pflegeeinrichtungen als auch in den eigenen vier Wänden langsam, aber sicher zur Realität werden. Danksagung Die hier beschriebene Arbeit wurde teilweise unterstützt durch das STMWFK im Rahmen des Forschungsverbundes ForGenderCare.
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Pflegeroboter
Title
Pflegeroboter
Author
Oliver Bendel
Publisher
Springer Gabler
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-22698-5
Size
17.3 x 24.6 cm
Pages
278
Category
Technik
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