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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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I. EINFLUSSSPHÄREN46 Auch unter der nachfolgenden Generation von Akademieprofessoren las- sen sich Verbindungen zum Zeichenunterricht der Geschwister des Kaisers Franz nachweisen. Zwei unsignierte Kreidezeichnungen aus dem Nachlass Erzherzog Ludwigs stellen Details aus dem Rubens-Gemälde „Der Hl. Am- brosius und Kaiser Theodosius“ (um 1615/16) im Wiener Kunsthistorischen Museum dar.132 Im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste finden sich zwei exakte Pendants, die auf Hubert Maurer, Professor der historischen Zeichnungsklasse von 1785 bis 1817, zurückgehen.133 Die Zei- chenmappen der Geschwister Franz’ enthalten darüber hinaus signierte Ori- ginalzeichnungen, die zum Kopieren im Unterricht herangezogen wurden. Eine Rötelzeichnung aus dem Nachlass des Erzherzogs Ludwig, die dieser zur Gänze kopierte, ist mit „Conti“ signiert und geht auf den Maler, Zeichner und Kupferstecher Karl Conti (1741–1795) zurück, Schüler von Jakob Mat- thias Schmutzer und Zeichenlehrer an der Akademie unter der Direktion von Hubert Maurer.134 Als Kaiser Leopold II. unerwartet im März 1792 verstirbt und weitere zwei Monate später auch die Mutter der Erzherzoge, Maria Ludovika, ver- pflichtet sich der nunmehrige römisch-deutsche Kaiser Franz I., für die Er- ziehung seiner jüngeren Geschwister zu sorgen. Die fünf jüngsten Brüder, die nach dem Regierungsantritt des Vaters im Mai 1790 nach Wien gekom- men waren, hatten ihre Quartiere im zweiten Stock des Leopoldinischen Traktes der Hofburg bezogen, in unmittelbarer Nähe zu den Gemächern ih- res älteren Bruders Franz.135 Der jüngste Bruder, Erzherzog Rudolf, war zu diesem Zeitpunkt erst zwei Jahre alt. Die Tatsache, dass die ältesten Kinder des Kaisers und seine jüngsten Geschwister nur wenige Jahre auseinanderlagen (Marie Louise, die älteste Tochter Franz’, war nur drei Jahre jünger als sein jüngster Bruder Rudolf) und zudem in unmittelbarer Nachbarschaft in der Wiener Hofburg lebten, legt die Fragestellung nahe, inwiefern es Parallelen im Kunstunterricht der eigenen Kinder des Kaisers und dem seiner Geschwister gab. Etwa ab dem Jahr 1803 lässt sich am Wiener Hof unter Kaiser Franz die Ausformung eines elementaren Zeichenunterrichts in mehreren Stufen er- kennen, worauf Handzeichnungen von Angehörigen des Kaisers und deren Lehrer, die sich in seiner ehemaligen Privatbibliothek erhalten haben, hin- deuten. So zeigt etwa eine Rötelzeichnung aus dem Nachlass des Erzherzogs 132 Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. Nr. GG 524. ÖNB, BAG, Pk 4340, 59 und Pk 4340,60. 133 Wien, Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, Inv. Nr. 12345. 134 ÖNB, BAG, Pk 4340, 22. 135 Lorenz/Mader-Kratky (2016), S. 346 f.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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