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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 123 Bände der Brandes’schen Privatbibliothek mit seinem Exlibris ausgestattet war, lassen sich in der Porträtsammlung Kaiser Franz’ I. keine Sammler- zeichen nachweisen, die auf einen Vorbesitzer Brandes hinweisen. Unter- schiede lassen sich zunächst in den quantitativen Angaben zur Sammlung in zeitgenössischen Beschreibungen ausmachen. So wird in einer Nachricht in den „Annalen der Braunschweig-Lüneburgischen Churlande“ aus dem Jahr 1787 der Gesamtbestand der Porträtsammlung mit über 15.000 Einzelbild- nissen angegeben, worunter sich zahlreiche seltene Blätter befänden. Die Bildnisse seien in „großen Foliobänden aufgeklebt und wohl gebunden“.387 Der „Catalogue raisonné“ des Michael Huber beziffert ihre Anzahl hingegen lediglich auf „plus de 12000 portraits de différentes personnes“388, im zwei Jahre später erschienenen Auktionskatalog wird der Umfang der Sammlung wiederum mit „über 14000 Portraite“ in „in 20 schönen rothledernen gross Folio-Bänden“ angegeben, dazu noch ein „sehr beträchtliches Supplemente in Portefeuillen zur Ergänzung“.389 Die Rechnung Franz Xaver Stöckls vom 8. Juni 1796 lautet wie der Aukti- onskatalog auf vierzehntausend Stück, wovon der „größte Theil“ in zwanzig rotledernen Bänden gebunden ist. Es ist anzunehmen, dass die Bände kurz nach deren Übergabe aufgelöst wurden. Da alle Blätter auf starken Groß- folio-Bögen aufgebracht waren, konnte man diese lose in die Portefeuilles einlegen. Die Erwerbung der Porträtsammlung des Georg Friedrich Brandes mar- kierte den signifikantesten quantitativen Anstieg in der Geschichte der Sammlung des Kaisers. Rund ein Fünftel des Bestandes, den die kaiserli- che Porträtsammlung zu seinem Tod im Jahr 1835 aufwies, ist der Bran- des’schen Porträtsammlung zuzuordnen. Wie bei der Kupferstichsammlung, bei der Brandes ein besonderes Augenmerk auf die verschiedenen Abdrucke eines Stichs legte und in der Blätter „vor der Schrift“, vor allem aus Eng- land, stark vertreten waren, dürften auch bei der Formierung der Bildnis- sammlung kennerschaftliche Auswahlprinzipien eine große Rolle gespielt haben. Die zeitgenössischen Journale wie auch der Auktionskatalog preisen „extrem rare Stücke“ und „Hauptwerke der Stecherkunst aller Nationen“, die in der Porträtsammlung zu finden seien, welche „schwerlich in einer an- dern Sammlung gefunden“ und von Liebhabern und Kennern als kostbar angesehen werden müssten. Eigenhändige Kommentare in dem von Bran- des erstellten systematischen Katalog zu seiner Privatbibliothek, der sich bis heute in 6 Bänden im Handschriftenbestand der Landesbibliothek Olden- 387 Annalen der Braunschweig-Lüneburgischen Churlande (1787), S. 105. 388 Catalogue raisonné […], S. XV. 389 Kupferstich-Cabinet des verstorbenen Herrn Hofrath Brandes […] (1795), S. XI, S. 738.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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