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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN146 ferstichsammlung des Staatsbeamten und Kunstsammlers Johann Melchior von Birkenstock (1738–1809), die gemeinsam mit dessen Gemäldesammlung und Privatbibliothek nach dessen Tod zur Versteigerung gelangte, umfasste mehr als 15.000 Blätter. Unter ihnen befand sich auch eine Sammlung von 4434 Porträtstichen von Fürsten, Geistlichen, Gelehrten, Künstlern und an- deren Persönlichkeiten. 458 6.2 Bürgerliche Porträtstichsammlungen in Deutschland Ganz anders stellt sich hingegen die Situation in Deutschland dar. Hier war das Sammeln von grafischen Blättern nicht traditionell dem Adel vor- behalten. Gerade im Bereich der Porträtgrafik bildete sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Sammlerszene, die sich aus Kunstgelehr- ten und Geschichtsforschern ebenso wie aus kulturell interessierten Bür- gern oder Liebhabern von Grafik zusammensetzte. In großen Städten wie Hamburg, Berlin, Frankfurt oder Leipzig entstand eine heute nicht mehr zu ermittelnde Anzahl an privaten Kupferstichsammlungen. Folgt man einer Aufstellung Friedrich Nicolais über die Kabinette „einiger Privatpersonen“ in Berlin aus den Jahren 1769 bzw. 1786, so befand sich die Mehrheit der Berliner Kupferstichsammlungen im Besitz von Künstlern wie Malern oder Kupferstechern, gefolgt von Hof- und Staatsbeamten sowie Wirtschaftsbür- gern wie Kaufleuten.459 In Hamburg lässt sich wiederum für den gleichen Zeitraum eine Dominanz von Großkaufleuten unter den Kunstsammlern feststellen.460 Für Frankfurt, einem der Zentren des europäischen Kunsthan- dels, nennt Heinrich Sebastian Hüsgen im Jahr 1780 mehr als 80 private Kunstkabinette, die sich überwiegend im Besitz von wohlhabenden Beamten oder Handelsleuten befanden.461 Viele Sammler legten in ihren Kupferstichkabinetten, die meist nach Schulen eingerichtet waren, eigene Abteilungen mit Porträtstichen an. Diese Porträtsammlungen teilten zumeist das Schicksal der Kabinette und 458 Catalogue raisonné de la collection d’estampes anciennes et modernes de toutes les ecoles de feu Mr. J. M. de Birckenstock, […], Vol. II, Wien [1812], S. 462. 459 Nicolai, Friedrich: Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten […], Berlin, 1769 (1. Auflage) bzw. 1786 (3. Auflage). Zusammengestellt in Frank (2002), S. 159–168. 460 Basierend auf dem „Hamburgischen Künstler-Lexikon“, Hamburg, 1854. Vgl. Renz (2001), S. 22. 461 Hüsgen, Henrich Sebastian: Nachrichten von Franckfurter Künstlern und Kunst-Sachen enthaltend das Leben und die Wercke aller hiesigen Mahler […], Frankfurt, 1780, S. 310– 321.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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