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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 177 7.1 Porträtgrafik in fürstlichen Kunstkammern Als Aufbewahrungsort mehr oder weniger umfangreicher grafischer Porträt- folgen in fürstlichem Besitz dienten im 16. Jahrhundert die Bibliothek oder die Kunstkammer. Dies belegen die überlieferten Inventare der bedeutends- ten Kunstkammern auf dem Boden des römisch-deutschen Reichs wie jene in Dresden (gegründet 1560), München (1563-67), Ambras (1576) und Prag (um 1590). Der umfassenden Sammelleidenschaft ihrer Besitzer entspre- chend enthielten die enzyklopädisch angelegten Kunst- und Wunderkam- mern der Renaissance eine Vielfalt von Objekten, von wissenschaftlichen und mechanischen Geräten über Musikinstrumente, Münzen und Porträt- büsten bis zu exotischen Gegenständen wie Korallen oder Muscheln. Außer- gewöhnliche, seltene und kuriose Naturprodukte wurden durch kunstvolle Fassungen gewürdigt. Druckgrafik, Handzeichnungen und illustrierte Bücher bildeten einen in- tegralen Bestandteil der frühneuzeitlichen Kunstkammern, der nicht zuletzt auch zu Studienzwecken genutzt wurde. Im Gegensatz zu den italienischen Studioli unterschieden sich die Kunstkammern dabei durch ihre Größe, Universalität und durch eine größere Öffentlichkeit.559 Die gesammelten grafischen Werke bildeten ein breites Themenspektrum von religiösen und mythologischen Motiven über naturwissenschaftliche und topografische Abbildungen bis hin zu Darstellungen von Festen oder Einzügen. Darunter auch grafische Porträts des Fürstenhauses oder befreundeter Dynastien. Der Frage nach der Einordnung von Porträtgrafik in den Sammlungskom- plex der Kunstkammer soll im Folgenden anhand der überlieferten Inven- tare der Kunstkammern des Kurfürsten August von Sachsen (1526–1586), des Herzogs Albrecht V. von Bayern (1528–1579), des Erzherzogs Ferdin- and II. von Tirol (1529–1595) sowie des Kaisers Rudolf II. (1552–1612) nach- gegangen werden. Von allen vier genannten Sammlungen wurden kurz nach dem Tod ihrer Gründer oder noch zu deren Lebzeiten zum Zwecke der Revi- sion Inventare erstellt, die Aufschluss über die Zusammensetzung der jewei- ligen Sammlungen geben.560 1587 ließ Christian von Sachsen (1560–1591) 559 Vgl. dazu auch Minges (1998) S. 31–35. 560 Zu allen genannten Kunstkammerinventaren bis auf dem Dresdner Inventar liegen Edi- tionen des Quellentextes vor. Das Originalinventar zur Dresdner Kunstkammer von 1587 wird im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrt: Dresden, HStAD, 10009 Kabinette und Galerien, Nr. 1, Inventarium über des Churfürsten zu Sachsen und Burg- graven zu Magdeburgks meines gnedigsten hern Kunst-Cammern in Ihrn Churf. Gnaden Schloß und Fehstunge zu Dresden [...], Anno 1587. Der nachfolgenden Aufstellung liegt die auszugsweise Textedition von Christien Melzer (2010), Anhang I, S. 515–557, zu- grunde.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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