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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN226 folgten mit den „Marquis“, „Comtes“ und „Barons“ der „höchste“ Adel des Königreichs721, danach die „Chevaliers“, „Écuyers“ und „Gentilhommes“, die den „zweiten“ Adelsrang des Königreichs repräsentierten722, schließlich des- sen weibliche Standesvertreter, „Duchesses“, „Comtesses“ und „Dames“. Bei Polen wiederum gab es unterhalb der Könige, gemäß dem gleichberechtigten Prinzip des polnischen Adels, nur die allgemeine Kategorie „Noblesse“. Der Klerus, nicht geburtsständisch und in seiner sozialen Zusammenset- zung heterogen, war wie der Adel hierarchischen Ordnungsprinzipien un- terstellt und bildete als eigene Gruppe stets den Abschluss eines jeweiligen Landes. Da kamen zunächst die Kardinäle, die Erzbischöfe und Bischöfe, Amtsträger der anglikanischen Kirche und Presbyterianer, zuletzt protes- tantische Theologen und Anhänger herätischer Gruppen. Für Darstellungen von Heiligen und Ordensgründern, aber auch von Ere- miten, Bußpredigern und anderen Formen monastischen Lebens, die einer bestimmten Gemeinschaft zugeordnet werden konnte, hatte man die Gruppe „ordreS religieux“ geschaffen, die in 13 Portefeuilles die Bildnisse von Gründern, Vorstehern und Mönchen verschiedenster Kongregationen bein- haltete, mehrheitlich aus dem europäischen Raum, darunter etliche Klös- ter, die später unter Kaiser Joseph II. aufgelassen wurden.723 Direkt daran schlossen die geistlichen Ritterorden an mit den Großmeistern und Rittern der Malteser, des Lazarus- oder des Templerordens, gefolgt von antiken Bi- schöfen, Kirchenlehrern und Bischöfen „in partibus infidelium“. War die systematische Ordnung auf eine rein europäische Bildnissamm- lung angelegt, die in ihren Hauptgruppen die europäischen Herrschafts- gebiete zur Zeit des Prinzen widerspiegeln sollte, musste man dessen un- geachtet auch außereuropäische Fürsten und Einheimische unterbringen, die, wenngleich in einem verschwindendem Anteil von nicht einmal einem Prozent des Gesamtbestandes, bildlich vertreten waren. Kaiser des Mogul- reiches, von Marokko oder indische Maharadschas, die in der Sammlung des Kaisers Franz gemäß ihrem hohen Rang ganz zu Beginn der Aufstellung Platz fanden, wurden in der Sammlung des Prinzen Eugen kurzerhand an den Schluss der Sammlung gereiht, wo sie unter der Kategorie „aSie, af- rique & aMerique“ gemeinsam mit Persern, Tartaren, Chinesen und Japa- nern eine Klasse bildeten. Den Ausklang der Aufstellung bildete schließlich 721 „qui composent la première noblesse du royaume“. 722 „qui composent le second ordre de la noblesse du royaume“. 723 Die Ordensgemeinschaften waren alphabetisch gereiht: Augustiner, Benediktiner, Zister- zienser, Karmeliter, Dominikaner, Franziskaner, Kapuziner, Kartäuser, Prämonstraten- ser, Cölestiner, Kamaldulenser, Trinitarier, Paulaner, Jesuiten, Theatiner, Barnabiten, Somasker und Oratorien; danach die Frauenklöster wie Salesianerinnen, Ursulinen oder Annuntiatinnen.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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