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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 229 Reise an Van Swieten geschickt hatte, sind heute noch in der Österreichi- schen Nationalbibliothek erhalten.730 Die Kupferstichsammlung der Hofbibliothek bestand zu Bartschs Zeiten zu mehr als 80 Prozent aus der Sammlung des Prinzen Eugen.731 Diese war auf insgesamt 290 in rotes Maroquinleder gebundene Klebebände verteilt und zum größten Teil nach den herkömmlichen Schulen geordnet. Ein klei- nerer Teil der Sammlung von etwa 31 Bänden ordnete die Blätter nach Ma- terien wie Blumen, Fische, Vögel, Kostüme oder Ornamente. Hier wurden auch anonyme Blätter, Doubletten, oder die Werke jener Künstler einge- legt, für die kein eigener Bereich in den Œuvrebänden vorgesehen war.732 Am Schluss eines jeden Bandes waren eigenhändige Beschreibungen Jean Mariettes beigebunden, die Informationen zum Inhalt und den Künstlern des jeweiligen Bandes wiedergaben. Sie stellten gleichzeitig auch das einzige Inventar zur Sammlung dar.733 Die Mehrheit der Blätter war von Mariette nach den Malern gruppiert worden, auf deren Gemälde die Kupferstiche zurückgingen. Bartsch hingegen forderte bereits 1790 für Kupferstecher, „die sich in ihrer Kunst besonders auszeichnen“, die Einrichtung eigener Stecherœuvres.734 Innerhalb dieser wäre wiederum eine chronologische Ord- nung von Vorteil, „weil man daraus die interessanten Beobachtungen an- stellen kann, wie er [der Stecher] seinen Gang in der Kunst gemacht hat.“735 Während der Amtszeit Bartschs kamen weitere 80 neu montierte, von ihm selbst geordnete und beschriebene Klebebände hinzu.736 Die Einteilung der- selben in ikonografische Klassen übernahm er schließlich so, wie sie von Ma- riette für die Kupferstichbände des Prinzen Eugen festgelegt worden war. Eine eigene Klasse bildeten dabei die Porträts.737 Die Vorgehensweise bei der Unterbringung von Porträtgrafik innerhalb der Kupferstichsammlung wird bereits in einem Brief Bartschs an Gottfried van Swieten von seiner Paris-Reise im April 1784 deutlich, in dem er dem Präfekten von der erfolgreichen Ersteigerung eines Kupferstich-Konvoluts nach Gemälden Hyacinthe Rigauds berichtet. Zwar befand sich das „Œuvre 730 Sie wurden 1927 von Alfred Stix veröffentlicht: Stix: Pariser Briefe des Adam Bartsch aus dem Jahre 1784. 731 Fünf Sechstel der Sammlung im Jahre 1818, vgl. Mosel (1835), S. 245. 732 Brakensiek (2003), S. 261. 733 Zu den Verfassern der Indexteile siehe Krasa (1986), S. 294 f., Brakensiek (2003), S. 258 f. und Benedik (2010), S. 156 f. 734 ÖNB Archiv, HB 469-1790, §2. Zum Ordnungsschema Bartschs vgl. Brakensiek (2003), S. 515. 735 Ebenda, § 8. 736 Mosel (1835), S. 254. 737 Zur ikonographischen Gliederung der Bände vgl. Brakensiek (2003), S. 517.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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