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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN230 de Rigaud“ als eigenes Malerwerk bis auf wenige Stücke bereits vollständig in der Kupferstichsammlung der Hofbibliothek. Dies sei laut Bartsch jedoch leicht zu verschmerzen, da man durch diesen Ankauf nun mit den Porträts der Stecher Johann Georg Wille und Georg Friedrich Schmidt auch die be- reits angefangenen Stecherwerke zu diesen beiden Künstlern bereichern könne. Die „Edelinkschen Stücke“738 wiederum können aus dem Werk dieses Meisters, aus dem sie zuvor gezogen wurden, wieder eingelegt werden, „und so mehrere andere schickliche Vertheilungen gemacht werden. Endlich ist ja eine große Collection de Portraits da, wo alles, was sonst noch übrig bleiben sollte, an seinem Orte gar füglich kann untergebracht werden.“739 Um die Porträtsammlung des Prinzen Eugen als geschlossene historische Sammlung zu bewahren, in die keine weiteren Blätter eingelegt werden soll- ten, begann Bartsch mit der Anlegung einer gesonderten „Supplement-Por- trätsammlung“ für neu hinzugekommene Blätter („Supplement de la Col- lection des Portraits“), die an die Sammlung des Prinzen anschloss und als „Ergänzung und Fortsetzung der großen Sammlung“ anzusehen war.740 Die Kassetten der Supplement-Sammlung gleichen sich, wenn auch weit schlich- ter ausgestattet, in Größe und Farbe den Portefeuilles der Eugen’schen Sammlung, weisen auf dem goldverzierten Rücken aber keine Klassenbe- zeichnungen auf. Statt dem Stammwappen des Prinzen tragen sie den kai- serlichen Doppeladler. Sämtliche unter Bartsch neu erworbenen Porträts wurden zudem in der linken Ecke des Untersatzkartons mit dem Buchsta- ben S für „Supplément“ versehen. Für die Einordnung der neu hinzugekommenen Bildnisse legte Bartsch verbindliche Regeln fest: Grundsätzlich seien diese in der neu geschaffe- nen Supplement-Sammlung unterzubringen. Porträtstiche von Künstlern, denen eigene Abteilungen in den Œuvrebänden der Kupferstichsammlung gewidmet waren, sollten hingegen in diese eingeklebt werden. Lediglich Doubletten dort bereits befindlicher Blätter wären zusätzlich auch in die Porträtsammlung aufzunehmen.741 Für Maler, die sich ausschließlich mit dem Porträt befassten, sollte kein eigener Bereich in der Kupferstichsamm- lung eingeräumt werden. Die nach ihnen gestochenen Blätter seien gleich in die Porträtsammlung einzulegen. Für diesen letzten Punkt definierte Bartsch allerdings auch Ausnahmen: Stiche nach Porträts des englischen Malers Joshua Reynolds (1723–1792) etwa seien in dessen Malerœuvre aufzunehmen, da dieser, wie Bartsch be- 738 Gérard Edelinck (1640–1707). 739 Stix (1927), S. 339 f. 740 ÖNB, Cod. 15344. 741 ÖNB Archiv, HB 469-1790, § 3 und § 4.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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