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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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8. DIE ORDNUNG DER PORTRÄTSTICHSAMMLUNG KAISER FRANZ’ I. 257 der Tod des Vaters Leopold II. (1792) in der chronologischen Aufstellung der „Könige von Hungarn“ und der Tod Ludwigs XVI. (1793) in der Tabelle der „Könige von Frankreich“ noch in identem Schriftbild und mit gleicher Feder und Tinte vermerkt, mit wel- cher die meisten der chronologischen Regentenlisten angelegt wurden. Dies würde den Schluss zulassen, dass die Aufzeichnungen mehrheitlich nach dem Jahr 1793 entstanden. Hingegen handelt es sich beim Eintrag des Re- gierungsendes des polnischen Königs Stanislaus II. August (1795) und der beigefügten Anmerkung „entsezt bey der Theilung Polens“ zweifelsfrei um eine spätere Ergänzung des Kaisers, worauf die wesentlich dunklere Tinte, auf der mehr Schreib- oder Löschsand haftet, als auch ein etwas weniger sauberes Schriftbild hinweisen. Auch der Tod des Königs Friedrich Wil- helm II. von Preußen (1797) wurde in derselben Anlageart zu einem späte- ren Zeitpunkt nachgetragen, als die chronologische Aufstellung der „Könige von Preußen“ ursprünglich angelegt wurde. Diese Tatsache lässt wiederum auf einen Abschluss der ersten Inventarisierungsarbeiten vor dem Jahr 1797 schließen. Diese Annahme würde auch dadurch gestärkt werden, dass die Anzahl der Einträge im als „Catalogen“ bezeichneten Inventar der nach Berufs- klassen geordneten Porträts sich auf mehr als 23.000 Blätter beläuft. Der Erwerb der Porträtsammlung des Georg Friedrich Brandes im Jahr 1796 war also zum Entstehungszeitpunkt der „Catalogen“ mit Sicherheit bereits erfolgt. Etwa ab diesem Zeitpunkt setzen die nachträglichen Ergänzungen ein. Anhand dieser lässt sich ersehen, dass die Verzeichnisse und Inventare bis zum Jahr 1815 fortgeführt wurden. Teilweise wurden auch neue Verzeich- nisse auf modernerem Papier begonnen, wie etwa eine Auflistung der „Kö- nige von Westphalen“, auf der lediglich der Name des einzigen Königs des 1807 gegründeten und 1813 wieder aufgelösten Königreichs, Jérôme Bona- parte (1784–1860), vermerkt ist. Bereits existierende Listen wurden hinge- gen fortgeführt. Die eigenhändigen Nachträge und vereinzelten biografischen Kommen- tare des Kaisers stellen gleichzeitig interessante historische Dokumente zu den politischen Umbrüchen dieser Jahre dar. So vermerkt er etwa persön- lich die eigene Abdankung als römischer Kaiser mit den Worten „1806 die Abb. 75: Kassetten mit handschriftlichen Aufzeichnungen des Kaisers zur Porträtsammlung
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Title
Porträtgalerien auf Papier
Subtitle
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Author
Patrick Poch
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326
Keywords
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Category
Kunst und Kultur
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