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Margo
Bargheer46
(Digital Object Identifier), der damit nicht auf die Verwendung durch kom-
merzielle Akteure beschränkt ist. Bereits 1991 wiesen alle Dokumente auf
arXiv.org einen persistenten Identifier57 auf, der auf einer Syntax beruhte,
die Publikationen einem Kontext zuweisen und sie datieren konnte. Damit
erfüllte arXiv.org eine der wesentlichen Merkmale des verlegerischen Publi-
zierens, nämlich fachliche Kontextualisierung und Zeitstempel. Der DOI als
unscheinbarer, aber wirkmächtiger Publikationsstandard nahm 1996 seinen
Ausgangspunkt in einem Projekt der Association of American Publishers mit
dem CNRI,58 um einen persistenten Identifier ähnlich der ISBN für Bücher
zu schaffen, »to link customers with publishers, facilitate electronic com-
merce, and enable copyright management systems«.59 Grundlage des DOI
war das in Repositorien wie arXiv.org bereits verbreitete Handle-System,
das ein zuverlässiges System des Link-Resolvings ermöglichen sollte. Nach
einer intensiven Arbeitsphase mit einigen interessierten Verlagen konnte
der DOI zur Frankfurter Buchmesse 1998 erstmals der Öffentlichkeit prä-
sentiert werden.60 Die besondere Stärke des DOI liegt in dem Konzept, dass
die feste Relation zwischen dem Namen der Ressource und dem Identifier
besteht, der eigentliche Speicherort oder die Datenintegritätsverantwor-
tung hingegen wechseln können. Dieses flexible Konzept trägt der Tatsache
Rechnung, dass im wissenschaftlichen Publikationswesen laufend Um-
strukturierungen von tatsächlichen Speicherorten und ihrer Referenzierung
notwendig sind, etwa durch Plattformmigrationen, Verlagswechsel oder
Merging-and-Acquisition-Prozesse.
Der DOI als Quasi-Standard für wissenschaftliche Publikationen (ver-
mehrt auch Buchkapitel und Bücher wie das vorliegende) hat neue Services
ermöglicht, die für Endnutzerinnen und Endnutzer kostenlos sowie für
Content Provider kostengünstig nutzbar sind und damit auch kleineren und
institutionellen Verlagen die Möglichkeit gibt, bei der Analyse und Verbrei-
tung digitaler Objekte konkurrenzfähig zu Verlagen mit erheblichen tech-
57 https://arxiv.org/help/arxiv_identifier
58 Corporation for National Research Initiatives (CNRI) ist eine 1986 gegründete gemeinnüt-
zige Organisation. https://www.cnri.reston.va.us/
59 Vgl. Hans-Werner Hilse und Jochen Kothe, Implementing Persistent Identifiers: Overview of
Concepts, Guidelines and Recommendations (Göttingen, London: Niedersächsische Staats-
und Universitätsbibliothek; CERL, 2006), 21, http://webdoc.sub.gwdg.de/edoc/ah/2006/
hil se_kothe/urn:nbn:de:gbv:7-isbn-90-6984-508-3-8.pdf
60 Vgl. ebd.
Publikationsberatung an Universitäten
Ein Praxisleitfaden zum Aufbau publikationsunterstützender Services
- Title
- Publikationsberatung an Universitäten
- Subtitle
- Ein Praxisleitfaden zum Aufbau publikationsunterstützender Services
- Authors
- Karin Lackner
- Lisa Schilhan
- Christian Kaier
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5072-7
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Wissenschaftliches Publizieren, Publikationsberatung, Bibliothek, Informationswissenschaft, Bibliothekswissenschaft, Universität, Verwaltung, Wissenschaft, Bildung
- Category
- Medien